Nach der Ankündigung reziproker Zölle am „Libration Day“ dreht das Sentiment am Aktienmarkt in den Panik-Bereich.
Die Ankündigung von reziproken Zöllen durch Präsident Trump am „Liberation Day“ hat große Schlagzeilen gemacht und zu heftigen Marktreaktionen geführt. Nicht selten fiel das Wort „Panik“ angesichts der Kursverluste, wie sie zum Beispiel in den globalen Aktienmärkten zu beobachten waren.
Nun sind Stimmungsschwankungen an den Märkten ein nicht unübliches Phänomen. Gelegentlich werden diese Stimmungsschwankungen mit einem Vergleich aus der Medizin beschrieben, wonach Märkte ein „manisch-depressives“ Verhalten zeigen, also entweder euphorisch oder zutiefst betrübt sind.
Kann man Panik messen? Ein Indikator, um die Stimmung speziell am Aktienmarkt zu beschreiben, ist der Quotient aus der Bewertung und der Volatilität. Gute Stimmung lässt die Bewertungen ansteigen, welche in unserem Panik-Euphorie-Indikator im Zähler stehen. Zusammen mit niedriger Volatilität im Nenner stehend, steigt der Indikator an. Lassen hingegen sinkende Kurse auch die Bewertungen sinken und die im Nenner stehende Volatilität steigt an, so fällt der Panik-Euphorie-Indikator.
In unserem „Chart der Woche“ wird der abrupte Stimmungsumschwung an den Märkten, dargestellt am Beispiel des S&P 500 Index, besonders deutlich: Noch im vergangenen Februar stand der Indikator im Euphorie-Bereich, nach dem denkwürdigen Termin im Rosengarten des Weißen Hauses fiel er tief in Panik-Territorium.
Wie haben sich Märkte in der Historie entwickelt, nachdem der Panik-Euphorie-Indikator auf ähnlich tiefe Stände gefallen war? Auf die Beispiele von Februar 2018, Dezember 2018, März 2020 oder August 2024 folgte wieder eine Markterholung. Das Jahr 2022 lehrt aber, dass man sich nicht blind auf eine Erholung verlassen sollte: Den ersten Ausflug in den grünen Panik- Bereich machte unser Panik-Euphorie-Indikator im März des Jahres, seinen Boden fand der Markt aber erst nach weiteren 15 Prozent Rückgang.
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