Niedrige Ausfallquoten und robuste Fundamentaldaten sind überzeugende Argument für eine Investition in US Hochzinsanleihen. Auch das starke wirtschaftliche Umfeld wirkt unterstützend auf diese Assetklasse.
"Da das Verhalten von High Yield-Anleihen sehr eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung verbunden ist, haben sich US High Yield-Anleihen in den letzten zwölf Monaten stark erholt.
Obwohl die Spreads für US High Yield-Anleihen wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht haben, ist das fundamentale Bild der Anlageklasse unserer Meinung nach weiterhin überzeugend. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass die Zinsen steigen; denn High Yield-Anleihen können Zinsänderungen besser absorbieren als Anlageklassen mit einem Investment Grade-Rating.
Die Fundamentaldaten sind auch deshalb stärker, weil viele Unternehmen die Fälligkeitsprofile ihrer Schulden verlängert, ihre Betriebsabläufe gestrafft, ihre Lagerbestände verwaltet und proaktiv Liquidität beschafft haben, um den pandemiebedingten Turbulenzen zu trotzen. Infolgedessen hat die Wiederbelebung der US-Wirtschaft bei vielen Unternehmen zu hohen Cashflows und Gewinnen geführt. Aufgrunddieser Ereignisse ist der Verschuldungsgrad zurückgegangen, die Zinsdeckungsquoten haben sich verbessert und die Eigenkapitalpolster wurden gestärkt.
Ebenso sind die Ausfallquoten seit März letzten Jahres drastisch gesunken und befinden sich auf dem niedrigsten Stand seit der Zeit vor der großen Finanzkrise im Jahr 2008/2009. Die prognostizierte Ausfallquote für High Yield-Anleihen und Loans liegt für das gesamte Jahr 2021 bei 0,65 % für jede Anlageklasse. Ein optimistischer Ausblick auf das Wirtschaftswachstum in den nächsten 18 Monaten und ein verbessertes Upgrade/Downgrade-Verhältnis, und zwar von 3:1 seit Jahresbeginn, deuten auf einen insgesamt positiven Ausblick für US High Yield-Anleihen hin.
Was ist mit der Inflation? Wir sehen zwar einen Inflationsdruck, der sich auf die Gewinnmargen auswirken könnte, aber es ist durchaus möglich, dass dieser Druck nur vorübergehend ist. Es ist bereits zu beobachten, dass Unternehmen die höheren Kosten an die Verbraucher weitergeben.
Dieser Trend könnte sich bis 2022 ändern, aber für den Rest des laufenden Jahres halten wir es für unwahrscheinlich, dass dies ein Thema sein wird. Ein weiterer positiver Indikator ist die Rating-Migration der Anlageklasse. Die Zahl der Anleihen mit BB-Rating ist mit 54 % auf dem höchsten Stand seit über zwei Jahrzehnten, während Anleihen mit CCC-Rating nur 11,6 % des Index ausmachen - ein Niveau, das seit Juni 1999 nicht mehr erreicht wurde.
Das aktuelle Rating-Profil von High Yield-Anleihen ist das beste seit über 20 Jahren, im Gegensatz zu anderen festverzinslichen Bereichen, in denen die Ratings einem Abwärtstrend gefolgt sind.
Mit Blick auf die Zukunft sind wir der Ansicht, dass die Ausfälle wahrscheinlich gering bleiben werden. Mit einem niedrigen Prozentsatz an CCC-Anleihen ist der US High Yield-Markt gut positioniert, um an der wirtschaftlichen Erholung teilzuhaben.
Das wirtschaftliche Umfeld erscheint robust, die Zentralbanken bleiben unterstützend und die öffentlichen sowie privaten Märkte verzeichnen eine stabile Nachfrage. Zwar könnten die Zinsen steigen, wenn sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzt und die US-Notenbank beginnt, ihr Asset-Kaufprogramm zu reduzieren. Doch sind High Yield-Anleihen unseres Erachtens gut positioniert, um eine solche Entwicklung aufzufangen. Denn die Spreads liegen immer noch deutlich über ihrem Tiefstand von 2007. US High Yield-Anleihen haben nach wie vor das Potenzial, sich in absehbarer Zukunft gut zu entwickeln, so wie es in früheren Aufschwüngen der Fall war, in denen langfristige High Yield-Investoren auf dem aktuellen Spread-Niveau belohnt wurden."
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Foto: Bryan Petermann © Muzinich & Co
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