Die Scholz Holding GmbH hat im ersten Halbjahr 2014 die Ertragslage trotz eines insgesamt weiter schwierigen Marktumfelds verbessert. Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und Sondereffekten beläuft sich auf 71,0 Mio. Euro, und ist somit gegenüber dem Vorjahreswert (70,2 Mio. Euro) leicht gestiegen. Nach Berücksichtigung der Abschreibungen errechnet sich für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und vor Sondereffekten sogar ein Zuwachs um 33,0 % auf 43,5 Mio. Euro (H1 2013: 32,6 Mio. Euro).
Vor Steuern und Sondereffekten erwirtschaftete die internationale Recyclinggruppe einen operativen Halbjahresgewinn von 6,4 Mio. Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 3,1 Mio. Euro zu Buche gestanden hatte. Das Konzernergebnis ist im ersten Halbjahr mit 77,9 Mio. Euro signifikant positiv, wobei der überwiegende Teil auf außerordentliche Erträge (in Höhe von 74,2 Mio. Euro) im Zusammenhang mit der Übernahme eines 39,9-%-Anteil an der Scholz Holding GmbH durch die japanische Toyota Tsusho Corp. (TTC) zurückzuführen ist. Im H1 2013 hatten sich die Sondereffekte auf
-75,5 Mio. Euro belaufen.
Der Konzernumsatz lag nach sechs Monaten mit 1,61 Mrd. Euro um 21,5 % unter dem entsprechenden Vorjahreswert von 2,05 Mrd. Euro. Der Rückgang ist vor allem auf folgende Einflussfaktoren zurückzuführen:
- Markt- und witterungsbedingte schwächere Tonnage-Entwicklung in einigen Regionen, z.B. in Osteuropa und Deutschland;
- Entkonsolidierungseffekte durch gezielte Verkäufe von Geschäftsbereichen und Beteiligungen im Rahmen der Restrukturierung der Gruppe;
- Bewusster Verzicht auf margenschwache Tonnagen zur Verbesserung der Ergebnisqualität.
Die Gesamttonnage lag von Januar bis Juni 2014 bei 3,98 Mio. Tonnen (t) nach 4,63 Mio. t im gleichen Zeitraum 2013 (-15,3 %).
Der Einstieg von TTC in den Gesellschafterkreis der Scholz Holding ermöglichte zusammen mit Mittelzuflüssen aus Desinvestments die deutliche Rückführung der Finanzschulden. Die bilanzwirksame Nettofinanzverschuldung des Konzerns lag zum 30. Juni 2014 bei 863,4 Mio. Euro, das waren rund 198 Mio. Euro weniger als zum Ende des vergangenen Jahres (1,06 Mrd. Euro). Ziel ist unverändert, die Nettofinanzschulden so weit wie möglich zu reduzieren.
Ausblick auf Gesamtjahr 2014
Aufgrund der nach wie vor schwierigen Lage der europäischen Stahlwirtschaft rechnet die Geschäftsführung auch im zweiten Halbjahr mit einem für Scholz verhaltenen Marktumfeld. Allerdings führte der Einstieg des strategischen Partners TTC bei Lieferanten, besonders in Deutschland und in angrenzenden Ländern zu positiven Effekten. Die Preisentwicklung bei Schrott wird insgesamt auf weiterhin stabilem Niveau erwartet.
Vor diesem Hintergrund und auf Basis der erreichten und weiter geplanten Kostenreduktions- und Effizienzfortschritte im gesamten Konzern rechnet Scholz im Gesamtjahr 2014 bei einer rückläufigen Tonnage- und Umsatzentwicklung mit einer Verbesserung von EBITDA und EBIT gegenüber den jeweiligen Vorjahreswerten.
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