YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Union Investment: Großinvestoren sehen Anlageziele in Gefahr

Renditehunger der Investoren auf höchstem Niveau seit Finanzkrise, Risikoaversion geht zurück

Großanleger in Deutschland sehen schwierige Zeiten auf sich zukommen. Mit Blick auf das kommende Jahr erwarten sie, dass durchschnittlich 43,5 Prozent von ihnen die selbst gesteckten Anlageziele nicht erreichen werden. Vor diesem Hintergrund geht das bisher dominante Sicherheitsbedürfnis institutioneller Investoren weiter zurück. Gleichzeitig gewinnt der Renditeaspekt bei der Kapitalanlage an Bedeutung. Zu diesem Ergebnis gelangt die aktuelle Risikomanagementstudie von Union Investment.

Besonders ausgeprägt ist der Pessimismus bei Banken und Sparkassen. Die in dieser Investorengruppe mit der Kapitalanlage befassten Manager rechnen damit, dass innerhalb ihrer Branche 49 Prozent ihre Anlageziele im kommenden Jahr verfehlen werden. Am geringsten fällt die genannte Zielverfehlungsquote mit 37,8 Prozent im Investorensegment der Unternehmen aus. Auch mittelfristig sehen die Großanleger die Gefahr, ihre Ertragsvorgaben nicht erfüllen zu können. Für das Jahr 2018 gehen sie davon aus, dass im Durchschnitt 43,6 Prozent der institutionellen Investoren ihre Anlageziele nicht erreichen werden. "Die Anleger sind ganz offensichtlich davon überzeugt, dass das Niedrigzinsumfeld und die schwierigen Anlagebedingungen auf absehbare Zeit anhalten", sagt Alexander Schindler, der für das institutionelle Kundengeschäft zuständige Vorstand bei Union Investment. "Die nähere Zukunft wird für viele von ihnen zu einer ernsten Belastungsprobe."

Renditedruck zwingt Investoren zum Umdenken

Als Reaktion auf die Herausforderungen des Niedrigzinsumfeldes hat sich die Einstellung der Investoren bereits verändert. Innerhalb des klassischen Orientierungsrahmens von Sicherheit, Liquidität und Rendite erhält letztgenannter Aspekt eine zunehmend größere Bedeutung. In der aktuellen Befragung erachten 19 Prozent die Rendite als das generell wichtigste Kriterium ihrer Kapitalanlage. Dies ist der höchste Wert seit der Finanzkrise. Im vergangenen Jahr lag er noch bei acht Prozent.

Sicherheit bleibt zwar der dominierende Aspekt bei der Anlageentscheidung, wird allerdings nur noch von 64 Prozent der Großanleger als wichtigstes Kriterium benannt. Vor einem Jahr hatten sich 79 Prozent der Befragten in diesem Sinne geäußert. Zurückgegangen ist auch die Risikoaversion der Investoren. Lag der Anteil derjenigen, die ihre Anlagepolitik als sicherheitsorientiert bezeichnen, im vergangenen Jahr noch bei 84 Prozent, so sank dieser Wert in der aktuellen Untersuchung auf 77 Prozent. Für Alexander Schindler ist dieses Ergebnis folgerichtig: "Höhere Renditen lassen sich nur durch das Eingehen höherer Risiken erwirtschaften. Der verstärkte Renditedruck hat daher die Bereitschaft, gezielt Risiken einzugehen, zwangsläufig gefördert", so der Vorstand von Union Investment.

Risikomanagement-Kompetenz ist gefragt

Trotz erhöhter Risikoneigung steht die Vermeidung von Verlusten weiterhin ganz oben auf der Prioritätenliste deutscher Großanleger. Für 80 Prozent von ihnen ist dieser Aspekt von größter Bedeutung. Vor diesem Hintergrund erhält das Risikomanagement einen hohen Stellenwert. Bei der Auswahl eines Asset Managers ist dessen Risikomanagement-Kompetenz daher besonders wichtig. 82 Prozent der Investoren äußerten sich entsprechend, gegenüber 79 Prozent im Vorjahr. "Risikomanagement sollte dabei allerdings nicht allein defensiv betrachtet werden", erklärt Schindler. "Angesichts des Renditedrucks geht es für Anleger heute mehr denn je darum, risikokontrolliert einen Mehrertrag zu erwirtschaften. Gutes Risikomanagement ist damit zugleich immer auch Chancenmanagement."

Neben der Fähigkeit zur assetklassenübergreifenden Risikoanalyse und -kontrolle sollten Asset Manager darüber hinaus ein tiefes Verständnis der hiesigen Regulierungsanforderungen mitbringen. Denn für 84 Prozent der Großanleger spielen rechtliche Risiken eine herausgehobene Rolle bei ihrer Anlageentscheidung. Größte Bedeutung hat für institutionelle Investoren die Umsetzung der Regelungen der Bundesanstalt für Finanzdiensleistungsaufsicht (BaFin). 68 Prozent halten dieses Erfordernis für besonders wichtig, gefolgt von der regulierungskonformen Umsetzung investorenspezifischer Anlageverordnungen (61 Prozent) sowie der Berücksichtigung weiterer Regelungswerke wie etwa Solvency II oder Basel III (47 Prozent).

Informationen zur Studie

Im nunmehr zehnten Jahr untersucht Union Investment die Anlagepräferenzen und Risikoeinstellungen institutioneller Investoren wie Versicherungen, Pensionskassen, Stiftungen, Banken und Großunternehmen. Für die diesjährige Studie wurden zwischen dem 14. April und 26. Mai insgesamt 109 Großanleger befragt.


--------------------------------------------------
Soeben erschienen: BONDBOOK Restrukturierung von Anleihen
Auf 104 Seiten werden detailliert alle wichtigen Hintergründe rund um die Restrukturierung von Anleihen für Unternehmen und Anleihegläubiger erläutert.
Die Ausgabe kann zum Preis von 29,00 Euro (inkl. USt. und Versand) beim Verlag oder im Buchhandel (ISBN 978-3-9813331-2-1) bestellt werden.
www.restrukturierung-von-anleihen.com
--------------------------------------------------

 

Investment

Investoren schätzen aktienähnliche Renditechancen mit Risikoabfederung in unsicheren Märkten

Die Investment­manager von Alken Fund erwarten im Umfeld sinkender Zinsen und einem stabilen bis leicht positiven Aktien­markt ein günstiges Umfeld…
Weiterlesen
Investment

Unternehmensanleihen haben sich insgesamt weiterhin positiv entwickelt, insbesondere im High-Yield-Bereich

Anleger konnten in den ver­gan­genen 18 Monaten mit fest­ver­zins­lichen Wert­papieren solide Gesamt­renditen erzielen. Denn trotz der anhal­tenden…
Weiterlesen
Investment

Positive Aussichten für Zinsanlagen, Euro-IG-Unternehmensanleihen favorisiert

„Hätte uns jemand vor fünf Jahren gesagt, dass uns eine globale Pandemie bevorsteht, eine Immobilien­krise in China, die Lieferketten stark gestört…
Weiterlesen
Investment

von Vasileios Gkionakis, Senior Economist and Strategist bei Aviva Investors

Anfang dieses Monats entließ Bundes­kanzler Olaf Scholz Finanz­minister Christian Lindner, womit die FDP faktisch aus der Ampel­koalition ausschied.…
Weiterlesen
Investment

von Massimo Spadotto, Head of Credit Strategies bei Eurizon

Stabile Inflation, sinkende Zinsen und moderates Wachstum sind eine gute Mischung für die Finanzmärkte. In den letzten Monaten hat sich die Inflation…
Weiterlesen
Investment
„Wir dachten zunächst, dass die Wahl von Donald Trump einen Schock für Schwellen­länder­anleihen auslösen würde. Aber das ist nicht der Fall,“ sagt…
Weiterlesen
Investment

von François Rimeu, Senior-Stratege, Crédit Mutuel Asset Management

Die US-Präsident­schafts­wahlen sind vorbei und das Ergebnis steht fest: Donald Trump ist zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden.…
Weiterlesen
Investment
Nach einer vorüber­gehenden Flaute befinden sich Wandel­anleihen wieder im Aufwind, sagt Arnaud Brillois, Portfolio­manager/ Analyst bei Lazard Asset…
Weiterlesen
Investment

von Rick Romano, Head of Global Real Estate Securities bei PGIM Real Estate

Die US-Notenbank hat sich anderen Zentral­banken angeschlossen und einen geldpolitischen Lockerungs­zyklus eingeleitet. Real Estate Investment Trusts…
Weiterlesen
Investment

von Christian Rom, Lead Portfolio Manager DNB Fund Renewable Energy bei DNB Asset Management

Mit dem Sieg von Donald Trump und der wahr­schein­lichen repub­lika­nischen Kontrolle von Senat und Repräsen­tanten­haus stehen für den Sektor…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!