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Bericht zu den Anleihe-Gläubigerversammlungen der Steilmann SE vom 3. August 2016

Anbei finden Sie einen Bericht der DIU Deutsche Investoren Union e.V. zu den Anleihe-Gläubigerversammlungen der Steilmann SE vom 3. August 2016:


Am 3. August 2016 fanden in Dortmund die Gläubigerversammlungen für die drei ausstehenden Steilmann-Anleihen in Dortmund statt. Einziger Tagesordnungspunkt war jeweils die Wahl eines „Gemeinsamen Vertreters“ für die Anleihen. Moderiert wurde die Veranstaltung vom gerichtlichen Sachwalter, der Insolvenzverwalter Dr. Kebekus war ebenfalls anwesend und gab einen kurzen Abriss zum Verlauf des Verfahrens.

1. Bericht Insolvenzverwalter

Kebekus erläuterte, dass in der Steilmann-Gruppe derzeit mehr als 25 Insolvenzverfahren am Laufen seien, die insbesondere die Tochterunternehmen der Steilmann-Gruppe betreffen würden. Da im Rahmen der jeweiligen Insolvenzverfahren zuerst die Gläubiger der einzelnen Töchter befridigt werden müssen, erscheint es aus Sicht des Insolvenzverwalters derzeit „sehr unwahrscheinlich“, dass nennenswerte Beträge an die Holding fliessen werden. Nur diese Mittel könnten aber zur Befriedigung der Anleihegläubiger herangezogen werden.
Als Maßnahmen zur Verwertung des operativen Geschäfts wurden sieben der 12 Boeker-Filialen mittlerweile – nach einem schwierigen Investorenprozess – veräußert, fünf Filialen mussten abgewickelt (geschlossen) werden.

Aus der Liquidation des Steilmann-Geschäfts sind laut Kebekus die Chancen für die Anleihegläubiger, eine spürbare Quote zu erhalten, nahezu Null.

- Themenkomplex „Adler-Aktien“ als Sicherheit

Wie berichtet, sind die Anleihen unterschiedlich besichert. Die Anleihe mit der ISIN DE000A1PGWZ2 (Emittent Steilmann Holding AG), die mit 6,75 % p.a. verzinst ist und bis zum 27.06.2017 läuft, hat ein Volumen von 45,6 Mio. Euro und ist nicht nennenswert besichert, die Anleihe mit der ISIN DE000A12UAE0 (Emittent Steilmann SE), die mit 7,00 % p.a. verzinst ist und bis zum 23.09.2018 läuft, hat ein Volumen von 33 Mio. Euro und ist mit 87,5 % der Gesellschaftsanteile an der STB Fashion Holding GmbH besichert und die Anleihe mit der ISIN DE000A14J4G3 (Emittent Steilmann SE), die mit 7,00 % p.a. verzinst ist und bis zum 09.03.2017 läuft, hat ein Volumen von 10 Mio. Euro und ist mit 12,5 % der Gesellschaftsanteile an der STB Fashion Holding GmbH besichert.

Die STB Fashion Holding GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Steilmann SE, die sich ebenfalls in Insolvenz befindet. STB 
hält 56,07 % an der S&E Kapital GmbH hält, die wiederum 52,81 % an der Adler Modemärkte AG. Die restlichen 43,93 % an der S&E Kapital GmbH hält der Investor Excalibur I S.A.

Kebekus teile mit, dass es auch bei der Verwertung der Sicherheiten zu Schwierigkeiten kommen könnte. So müssen zunächst die Gläubiger der STB Fashion Holding GmbH im Rahmen des Insolvenzverfahrens befriedigt werden, etwaige danach verbleibende Überschüsse könnten dann an die Mutter Steilmann SE weitergereicht werden und zur Ausschüttung dienen. Allerdings gibt es hochkomplexe Gesellschafterverträge zwischen Excalibur und der STB, die zunächst juristisch aufgearbeitet werden müssen. Inwieweit am Ende dieses Prozesses wesentliche Liquidationserlöse an die Anleihegläubiger fliessen könnten, ist derzeit schwer abzusehen, Kebekus machte den Anleihegläubigern aber wenig Hoffnung.

1. Wahl der Gemeinsamen Vertreter

Als Gemeinsamer Vertreter wurden gewählt:
Für die Anleihe mit der ISIN DE000A1PGWZ2:

Rechtsanwalt Daniel Kamke
CMS Hasche Sigle
Breite Straße 3
40213 Düsseldorf
Tel.: +49 211 4934 0
Fax: +49 211 4934 123

- Für die Anleihe mit der ISIN DE000A12UAE0  und die Anleihe mit der ISIN DE000A14J4G3:

One Square Advisory Services GmbH
Theatinerstr. 36
80333 München
steilmann@onesquareadvisors.com
www.onesquareadvisors.com

1. Wie geht es jetzt weiter?

Mit der Wahl der „Gemeinsamen Vertreter“ werden die Interessen der Anleihegläubiger von den gewählten Personen vertreten. Für Anleiheinhaber bedeutet dies, dass sie keine weiteren Schritte zur Anmeldung ihrer Forderung im Insolvenzverfahren tätigen müssen, da die Forderungsanmeldung durch die jeweiligen Gemeinsamen Vertreter erfolgt.

Am 7. September 2016 findet vor dem Amtsgericht Dortmund der Berichtstermin statt, an dem der Insolvenzverwalter zum aktuellen Stand des Verfahrens Stellung bezieht. Die Gemeinsamen Vertreter dürften diesen Termin für die Anleihegläubiger wahrnehmen und sollen den Anleihegläubigern dann über den Termin Bericht erstatten.

Für den Fall, dass es in einiger Zeit (das kann Jahre dauern) Ausschüttungen geben sollte, werden diese den Anleiheinhabern automatisch auf das Konto gebucht.

Die DIU meint dazu

Der Fall Steilmann zeigt einmal mehr, dass man sich weder auf Versprechungen eines Vorstands (positiver Ausblick beim Börsengang der Steilmann SE im November 2015) noch auf das Versprechen einer werthaltigen Sicherheit verlassen darf. Letzten Endes sind in diesem Fall die Anleihegläubiger die Dummen, die eine nachrangige Anleihe halten und – wenn überhaupt – mit einem geringen Liquidationserlös rechnen können.

Auf dem aktuellen Kursniveau der Anleihe ist es schwer, eine Handlungsempfehlung abzugeben. Wer daran glaubt, dass die Bemühungen des Insolvenzverwalters, die „Sicherheiten“ gewinnbringend zu liquidieren, erfolgreich sind, sollte die Anleihen halten, wer das nicht glaubt, sollte aussteigen.

www.restrukturierung-von-anleihen.com

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