Die im Vergleich zu den Industrieländern guten und sich weiter verbessernden wirtschaftlichen und fiskalpolitischen Fundamentaldaten haben dazu geführt, dass die Anleger den asiatischen Rentenmärkten nach der globalen Finanzkrise mehr Aufmerksamkeit schenken. Nachdem die Langfristratings für die USA und eine Reihe europäischer Länder vor kurzem gesenkt wurden, geht ING IM davon aus, dass die globalen Anleger Asien in den Blick nehmen.
Joel Kim, Head of Asian Debt bei ING IM, weist darauf hin, dass die Veränderungen der Ratings für asiatische Staatsanleihen positiv waren und dass sich die Spreads gegenüber den Höchstständen auf dem Scheitelpunkt der globalen Finanzkrise deutlich eingeengt haben. „Angesichts des soliden und sich verbessernden Ausblicks für die asiatische Region sollte es zu weiteren positiven Ratings kommen, wodurch die Spreads noch stärker sinken sollten“, erläuterte er.
Angesichts der deutlicher ausgeprägten, globalen Extremrisiken ist ING IM der Auffassung, dass ein schwächeres Wachstum und sinkende Gesamtinflationsraten dazu beitragen werden, dass die globalen Renditen – einschließlich derjenigen von asiatischen Anleihen – niedrig bleiben werden. Aufgrund der größeren Unsicherheit geht ING IM davon aus, dass die Normalisierung der Geldpolitik in Asien vorübergehend zum Stillstand kommt. Dementsprechend dürften weitere Zinsanhebungen zunächst begrenzt ausfallen. Kim erklärt: „Dass die Region als sicherer Hafen wahrgenommen wird, hat zu weiteren Offshore-Allokationen in asiatischen Anleihen geführt, zumal sich die Probleme im Zusammenhang mit der Tragfähigkeit der öffentlichen Haushalte und der Schuldenobergrenze in Europa und den USA im Juli verschärft haben.“
In diesem Jahr hat Standard & Poor’s das Rating für China auf AA- und für Hongkong auf AAA erhöht. Im High-Yield-Bereich liegt das Rating für Indonesien (BB+) inzwischen um eine Stufe unter dem Investment-Grade-Status, und Fitch hat sein Rating für die Philippinen im Juni um eine Stufe auf BB+ nach oben genommen.
„Wir sind der Auffassung, dass die asiatischen Länder angesichts ihrer starken Wirtschaftsstärke höhere Ratings bekommen dürften. Die solide finanzielle Situation hat auch das internationale Vertrauen in Asien gestärkt. Eine Heraufstufung auf Investment-Grade-Status kann wesentliche Auswirkungen für ein Land haben, da ein solches Rating für zahlreiche institutionelle Anleger eine Vorbedingung ist und zu starken Kapitalzuflüssen und einem Rückgang der Anleiherenditen führen kann. Dies wiederum macht es für Unternehmen des jeweiligen Landes billiger, Anleihen zu begeben“, erklärte Kim.
Asiatische Lokalwährungsanleihen entwickeln sich trotz globaler Turbulenzen solide
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