YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Der Abgrund ist in Sichtweite - Unternehmensanleihen im Bann der EU-Staatskrise

Finanzmarktkolumne der Bank Sarasin

Die Finanzmärkte befinden sich weiterhin auf einer Talfahrt. Die Zeit, wo Anleihen als sichere Alternative zu Aktien galten und sich deren Preise entgegen denen der Aktien bewegten, ist vorbei. Viele Staatsanleihen halten nicht mehr, was sie einst versprachen. Die Finanzkrise im Jahr 2008 hat dies verdeutlicht, die aktuelle Krise unterstreicht es deutlich. Der Markt musste in den vergangenen Wochen einiges wegstecken: Die Abstufung des US-Kredit-Ratings seitens S&P, schwache wirtschaftliche Leitindikatoren und das politische Gezerre in der Eurozone, welches die EU-Krise Schritt für Schritt zur Eskalation führt. Unternehmensanleihen mussten in diesem Umfeld einen signifikanten Bewertungsabschlag hinnehmen. Nach dem Platzen der US-Kreditblase im Jahr 2008 konnten Staaten als Retter einspringen, die Banken rekapitalisieren und die Zentralbanken der Wirtschaft günstiges Geld zur Verfügung stellen. Günstiges Geld wird weiterhin angeboten, doch nun scheint die Stützkraft gewisser EU-Staaten zu schwinden. Unvorhersehbare politische Risiken auf europäischer Staatsebene halten die Finanzmärkte in Atem.

Die Chancen auf eine US-Rezession liegen bei 50%. Obwohl Diskussionen zur geld- und fiskalpolitischen Stimulierung im Gange sind, können zwei Quartale mit negativem Wachstum nicht ausgeschlossen werden. In Unternehmensanleihen wird diese Gefahr durch die hohe Risikoprämie zur Zeit mehr als eingepreist. Die Gefahr einer unkontrollierten Eskalation in der Eurozone drängt die Investoren zusätzlich zur Zurückhaltung. Bei Banken, die üblicherweise als Vermittler zwischen Unternehmen und Investoren fungieren, ist die Liquiditätslage ebenfalls angespannt, weshalb sie kaum mehr Risiko auf ihre Handelsbücher nehmen. Das Ergebnis ist sehr geringes Umsatzvolumen in Unternehmensanleihen und entsprechend defensive Preisstellung für mögliche Transaktionen.

Für die Mehrheit der Anlagen mit Investment Grade Rating AAA – BBB- ist die hundertprozentige Rückzahlung des Nominalbetrages nicht gefährdet. Dennoch rät die Bank Sarasin im aktuellen Umfeld zur Vorsicht. Der Markt handelt aktuell nicht nach den fundamentalen Daten der Unternehmen, sondern nach dem Takt der europäischen Politiker. Die Rückkehr zu den Kerndaten ist wünschenswert, da diese in der Tat sehr solide sind und auch die Finanzlage bei Industrieschuldnern viel komfortabler ist als bei der letzten Finanzkrise. Die Spreu muss auch hier vom Weizen getrennt und Kreditrisiken aus Peripherie- und Kern-Europa unterschieden werden. Die europäischen Randstaaten dürften unter den aufgesetzten Sparmaßnahmen zwischenzeitlich leiden. Dies wird auch die dortigen Unternehmen nicht unberührt lassen.

 

Investment

Kommentar von Filippo Alloatti, Head of Financials (Credit) bei Federated Hermes Limited

Der CEO der UniCredit Group (UCG), Andrea Orcel, stellte gestern auf einer Konferenz in London sein Konzept für die aktuell 21%ige Beteiligung an der…
Weiterlesen
Investment

Wer profitiert von den steileren Renditekurven für US-Treasuries und Bunds?

Die mit 793 Tagen historisch längste Inversion der US-Rendite­kurve liegt hinter uns. Der Spread zwischen zwei- und zehn­jährigen US-Treasury-Renditen…
Weiterlesen
Investment

von Tom Hanson, Head of European High Yield bei Aegon Asset Management:

Den Anlegern steht heute eine breite Palette von Optionen zur Verfügung, darunter aktive und passive Strategien. Diese Debatte über aktiv oder passiv…
Weiterlesen
Investment

Die Risikoaufschläge für Investment-Grade-Unternehmensanleihen stiegen insgesamt an

Die Märkte gehen weiterhin von Zins­sen­kungen in den USA aus, weshalb die Kurse in den meisten Markt­seg­menten stiegen.Unerwartet schwache…
Weiterlesen
Investment
Die Chancen haben sich verbessert, dass sich die Aktivitäten im Private-Equity-Markt im vierten Quartal 2024 beleben, teilt Mike O‘Sullivan,…
Weiterlesen
Investment

von Nikkie Pelzer, Impact Managerin und Rosl Veltmeijer, Portfolio Managerin bei Triodos IM

Die EU-Taxonomie ist ein wichtiges Instrument zur Erreichung des EU-Ziels – bis 2050 klima­neutral zu werden – und ein wichtiges…
Weiterlesen
Investment

mit Marc Tüngler, DSW

Das StaRUG, kurz für Unter­nehmens­stabi­lisierungs- und -restru­kt­urierungs­gesetz, ist seit 2021 in Deutsc­hland in Kraft und soll Unter­nehmen in…
Weiterlesen
Investment

von Jim Cielinski, Global Head of Fixed Income, und Daniel Siluk, Head of Global Short Duration and Liquidity, Janus Henderson Investors

Im Vorfeld der Sep­tember-Sitzung der Federal Reserve (Fed) haben wir – mit einer gewissen Verwun­derung - beobachtet, wie viele Markt­teil­nehmer…
Weiterlesen
Investment
Trotz der jüngsten Vola­tilität bergen Schwellen­länder (Emerging Markets, EM) weiterhin ein erheb­liches Poten­zial für Investoren. „Die aktuellen…
Weiterlesen
Investment

Attraktivität von Anlagen in Schwellenländern steigt / von Carlos de Sousa, Portfoliomanager, Vontobel

Die gestrige Entschei­dung der Fed ent­sprach den Markt­erwartungen: Die Senkung um 50 Basis­punkte deutet darauf hin, dass die Fed mit der…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!