YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Draghi gegen Yellen

Finanzmarktkolumne von Alessandro Bee, Ökonom, Bank J. Safra Sarasin

Am letzten Mittwochabend hat sich die neue Vorsitzende der US-Notenbank Fed Janet Yellen zum ersten Mal zur US-Geldpolitik geäussert und zugleich für die erste Überraschung gesorgt. Das Fed steht der lockeren Geldpolitik kritischer gegenüber als vom Markt gedacht. Das Gleiche lässt sich von der Europäischen Zentralbank (EZB) behaupten. EZB-Präsident Mario Draghi hat zu Beginn des Monats nicht – wie mancherorts spekuliert – eine weitere Zinssenkung verkündet, sondern hat mit Verweis auf die robusten Konjunkturindikatoren in Euroland die bisherige Politik unverändert fortgeführt.

Noch zu Beginn des Jahres schien die Entwicklung des EUR-USD im Jahr 2014 eine klare Sache zu werden. Die starke Konjunktur in den USA Ende 2013 und der eher schleppende Wirtschaftsverlauf in Euroland sprachen für eine deutliche Stärkung des US-Dollars. Die schwächeren US-Makrodaten im Januar und Februar und eine robuste Euro-Konjunktur in dieser Zeit haben in den letzten Wochen zu einem Stimmungsumschwung zugunsten des Euro geführt. Nach der Fed-Sitzung vom letzten Mittwoch ist die Frage neu lanciert: Wohin geht der EUR-USD im 2014?

Die Konjunktur unterstützt im Moment sicherlich den Euro. Auf die Frage, wieso die EZB auf eine Zinssenkung verzichtet, hat Mario Draghi an der Pressekonferenz von Anfang März explizit auf die robuste Verfassung der Vorlaufindikatoren verwiesen. Auf der fundamentalen Seite ist zu erwähnen, dass der Leistungsbilanzüberschuss der Euro-Länder auf das höchste Niveau der letzten 35 Jahren gestiegen ist – was auch Euro-positiv ist.

Das derzeitige Konjunkturbild mit eher schwächeren US-Konjunkturindikatoren und den erfreulichen Euro-Vorlaufindikatoren dürfte jedoch nicht von langer Dauer sein. In der Regel folgt die Euro-Konjunktur der US-amerikanischen. Wenn das der Fall ist und die Euro-Wirtschaft mit schlechteren Daten aufwartet, so dürfte sich auch Draghi’s Konjunkturoptimismus bald einmal legen und er könnte doch nochmals eine Zinssenkung ins Auge fassen.

In der mittleren Frist wird ein anderes Thema die Währungsmärkte dominieren. Das Timing des ersten Zinsschrittes hängt davon ab, wie stark sich die westlichen Volkswirtschaften von den grossen Krisen bereits erholt haben. Die USA sind weiter fortgeschritten als die Währungsunion. Wir erwarten die erste Zinsanhebung in den USA wesentlich früher als in Euroland. Das spricht für einen stärkeren US-Dollar.

Nimmt man alle Argumente zusammen, so überwiegt die Skepsis gegenüber dem Euro. In der kurzen Frist ist eine weitere Eurostärke durchaus möglich, insbesondere solange die Euroland-Konjunkturindikatoren noch stark bleiben. Im Verlaufe des 2014 sollte jedoch der US-Dollar die Überhand behalten. Wir erwarten eine deutliche Abschwächung des Euros gegenüber dem US-Dollar bis Ende Jahr.


www.fixed-income.org

----------------------------------------
Soeben erschienen: BOND YEARBOOK 2013/14 -
Das Nachschlagewerk für Anleiheinvestoren und -Emittenten
Renommierte Autoren und Interviewpartner nehmen Stellung zu den Themenfeldern High Yield-Anleihen, Mittelstandsanleihen, Covered Bonds, Investmentstrategien sowie Tax & Legal. Das jährliche Nachschlagewerk erscheint bereits im 5. Jahrgang und hat einen Umfang von 100 Seiten.

Inhaltsverzeichnis:
http://www.fixed-income.org/fileadmin/2013-11/BOND_YEARBOOK_2013_14_Inhaltsverzeichnis.pdf

Die Ausgabe kann zum Preis von 29 Euro beim Verlag bezogen werden:
http://www.fixed-income.org/fileadmin/2013-11/BOND_YEARBOOK_2013_14_Bestellung.pdf
----------------------------------------

Investment

von Ulrike Kastens, Volkwirtin Europa, DWS

Trotz verbes­serter Infla­tions­zahlen in einigen Ländern hat sich der Anstieg der Lebens­haltungs­kosten in der Euro­zone im Januar 2025 fortgesetzt.…
Weiterlesen
Investment

von Stefan-Günter Bauknecht, Aktienfondsmanager der DWS

Der Startschuss für den Stra­te­gischen Dialog zur Zukunft der euro­päischen Auto­mobil­industrie ist gefallen - unter Feder­führung der Euro­päischen…
Weiterlesen
Investment
Werner Krämer, Geschäfts­führer und Senior Economic Analyst bei Lazard Asset Manage­ment Deutsch­land, sieht vier große Themen in den USA, die…
Weiterlesen
Investment
Die Nachricht über den Start der DeepSeek-App hat die Kurse einiger der größten Tech-Aktien auf Talfahrt geschickt – und das inmitten einer Phase, wo…
Weiterlesen
Investment

Umstellung auf Anleihen noch im Anfangsstadium

Obwohl die Positio­nierung der Anleger nicht eindeutig zu erkennen ist, gibt es zumindest einige Anzeichen dafür, dass die Cash-Bestände weiterhin…
Weiterlesen
Investment
Künstliche Intelligenz bleibt das beherr­schende Thema im Tech­nologie­sektor. Während im vergangenen Jahr vor allem Hersteller von KI-Chips wie…
Weiterlesen
Investment
Sofern es keine Über­raschung gibt, dürfte die Euro­päische Zentral­bank (EZB) auf ihrer Sitzung am Donnerstag, 30. Januar, die Leit­zinsen um 25…
Weiterlesen
Investment
Seit der letzten Sitzung der Euro­päischen Zentral­bank (EZB) im Dezem­ber 2024 hat sich die Daten­lage im Euro­raum nicht wesent­lich ver­ändert. Die…
Weiterlesen
Investment

Belastungen für US-Treasuries möglich, Europa bietet attraktives Umfeld für Anleiheinvestoren

Die Politik von US-Präsident Trump könnte sich in den nächsten vier Jahren erheblich auf Anleger auswirken. Bislang konzen­triert sich die…
Weiterlesen
Investment
Mit einem Ertrag von 9,30% haben Nachrang­anleihen von Industrie­unter­nehmen (Corporate Hybrids) 2024 das zweite Jahr in Folge eine über­zeugende…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!