Der Dürr-Konzern, einschließlich der erworbenen HOMAG Group, hat im Jahr 2014 sowohl den Umsatz als auch die EBIT-Marge weiter gesteigert. Nach vorläufigen Zahlen wuchs der Umsatz um 7% auf 2.574,9 Mio. Euro. Die HOMAG Group, die seit 3. Oktober 2014 konsolidiert wird, trug dazu 252,8 Mio. Euro bei. Die EBIT-Marge des Dürr-Konzerns stieg von 8,4% auf 8,6%, obwohl im vierten Quartal rechnungslegungsbedingte Sonderaufwendungen von 16,5 Mio. Euro infolge der HOMAG-Übernahme anfielen. Den Auftragseingang steigerte Dürr um 17% auf 2.793,0 Mio. Euro. Der Auftragsbestand lag Ende 2014 mit 2.725,3 Mio. Euro auf Rekordniveau. Damit ist die Auslastung im laufenden Jahr bereits weitgehend gesichert.
Ralf W. Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: „2014 war in jeder Hinsicht ein gutes Jahr für Dürr. Unsere bisherigen Aktivitäten haben sich gut entwickelt und bei Auftragseingang und Ergebnis die Ziele übertroffen. Mit der HOMAG Group haben wir unsere Basis verbreitert und die Weichen für zukünftiges Wachstum gestellt.“ In den bisherigen Aktivitäten (ohne HOMAG Group) stieg der Auftragseingang um 8% auf 2.574,8 Mio. Euro und übertraf damit den Zielkorridor von 2.300 bis 2.500 Mio. Euro. Dazu trug vor allem das Lackiertechnikgeschäft bei. Der Umsatz blieb mit 2.322,1 Mio. Euro erwartungsgemäß unter dem Vorjahreswert, übertraf aber die zuletzt angestrebte Marke von 2.300 Mio. Euro.
Weitere Geschäftszahlen (inklusive HOMAG Group)
In China, dem mit einem Anteil von 31% am Auftragseingang größten Markt des Konzerns, wuchs das Bestellvolumen im Jahr 2014 um 35% auf knapp 900 Mio. Euro. In Indien zog die Nachfrage leicht an, während sie in Russland und Brasilien erwartungsgemäß sank. Der Gesamtanteil der Emerging Markets am Bestellvolumen des Konzerns fiel mit 57% gewohnt hoch aus. In Europa legte der Auftragseingang spürbar zu, während er in Nordamerika nach einem Großauftrag im Vorjahr etwas zurückging.
Der Service-Umsatz wuchs um 18,4% auf 634,1 Mio. Euro. Das starke Service-Geschäft bildete eine wichtige Basis für die positive Ertragsentwicklung. Weitere Gründe waren die Ergebniswende im Geschäftsfeld Reinigungstechnik, die gute Auftragsabwicklung im Anlagenbau sowie Produktivitätssteigerungen im internationalen Produktionsverbund.
Um seine Innovationsführerschaft zu sichern, erhöhte Dürr die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 28,8% auf 55,4 Mio. Euro. Dank der Refinanzierung im Frühjahr 2014 verbesserte sich das Finanzergebnis um 2,2 Mio. Euro auf -16,2 Mio. Euro. Bei einer Steuerquote von 26,6% (2013: 23,7%) stieg das Ergebnis nach Steuern um 6,7% auf den Höchststand von 150,3 Mio. Euro.
Der operative Cashflow lag mit 291,3 Mio. Euro erneut auf hohem Niveau und überstieg den Kaufpreis für die HOMAG Group (228,1 Mio. Euro) deutlich. Der Nettofinanzstatus erreichte 167,8 Mio. Euro (2013: 280,5 Mio. Euro). Das Eigenkapital stieg um 41,9% auf 725,8 Mio. Die Eigenkapitalquote lag aufgrund einer akquisitionsbedingten Bilanzverlängerung bei 24,4% (2013: 25,7%). Die Rendite auf das operativ gebundene Kapital (ROCE) fiel mit 38,7% im Branchenvergleich erneut hoch aus (2013: 76,2%).
Ralph Heuwing, Finanzvorstand der Dürr AG und Vorstandsvorsitzender der HOMAG Group AG: „Unsere Bilanz ist weiterhin sehr solide. Auch bei der HOMAG Group setzte sich der Aufwärtstrend fort. Die HOMAG Group verfügt über großes Potenzial, das wir durch ein systematisches Optimierungsprogramm erschließen werden.“ Die außerordentliche Hauptversammlung der HOMAG Group AG stimmte am 5.3.2015 dem Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit Dürr zu.
Die Investitionen (ohne Akquisitionen) hob Dürr um 7,2% auf 54,9 Mio. Euro an. Unter anderem wurde ein neues Testzentrum in Japan eröffnet. Auch die Produktionskapazitäten wurden erweitert. Vor allem Kernprodukte fertigt Dürr verstärkt intern, dazu zählen auch Komponenten für das neue Geschäftsfeld Industrielackierung. In China und den USA investiert Dürr derzeit in den Bau zweier großer Campus-Standorte, die 2016 eröffnet werden.
Vor allem durch die Übernahme der HOMAG Group stieg die Mitarbeiterzahl um 73,8% auf 14.151 Mitarbeiter (31.12.2013: 8.142). Ohne die HOMAG Group hätte der Zuwachs 4,3% betragen. In Deutschland sind 7.749 Mitarbeiter beschäftigt, auf die Emerging Markets entfallen 3.973 Mitarbeiter.
Ausblick
Unter der Voraussetzung einer stabilen Konjunktur erwartet Dürr eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung. Für die Automobilindustrie, die größte Kundengruppe des Konzerns, wird 2015 ein weltweites Produktionswachstum von knapp 6% prognostiziert. Aus heutiger Sicht rechnet Dürr im Jahr 2015 mit einem Auftragseingang von 3,2 bis 3,5 Mrd. Euro. Der Umsatz soll 3,4 bis 3,5 Mrd. Euro erreichen, dazu dürfte die HOMAG Group knapp 1 Mrd. Euro beisteuern. Beim EBIT plant Dürr einen Zuwachs im zweistelligen Millionenbereich. Die EBIT-Marge dürfte im Jahr 2015 bei 7,0 bis 7,5% liegen. Hintergrund ist, dass die HOMAG Group operativ noch eine geringere Marge erzielt als der Konzerndurchschnitt. Zudem werden schwerpunktmäßig im ersten Quartal 2015 weitere Erstkonsolidierungseffekte von 17,5 Mio. Euro anfallen. Durch operative Optimierungen sowohl bei der HOMAG Group als auch im bisherigen Dürr-Konzern soll die EBIT-Marge von Dürr mittelfristig wieder 8% erreichen.
Alle genannten Geschäftszahlen sind vorläufig und ungeprüft. Sie wurden noch nicht durch den Aufsichtsrat genehmigt. Der Geschäftsbericht 2014 mit den endgültigen Zahlen sowie der Dividendenvorschlag werden am 31. März 2015 veröffentlicht.
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Dürr: Auftragsbestand auf Rekordniveau
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