YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

M&G: Die Zukunft des Energiesektors - Disruption oder Neuausrichtung?

Ivan Domjanic, Capital Market Strategist bei M&G Investments beleuchtet, was die aktuellen Entwicklungen im Energiesektor jetzt für Anleger bedeuten

„Die Invasion der Ukraine durch Russland hat neben den katastrophalen humanitären Konsequenzen auch massive Auswirkungen auf die Energiewirtschaft. Denn dadurch wurde der Welt ihre Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas eindrucksvoll vor Augen geführt. Der Westen reagierte mit einer entschlossenen Ankündigung, sich von russischer Energie und auch von fossilen Brennstoffen allgemein unabhängig zu machen. Das wird zu einem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien führen. Gleichzeitig darf das Angebot von Öl und Gas nicht gefährdet werden.

Anhaltend hohe und steigende Energiekosten belasten die Wirtschaft erheblich

Eine plötzlich einsetzende Knappheit von Energierohstoffen hat im Extremfall das Potential, die Weltwirtschaft in eine Rezession zu stürzen. Dabei geht es nicht nur um die Energiekosten selbst, sondern auch um den kostenseitigen inflationären Druck, den steigende Energiepreise mit sich bringen. Denn wie mehr und mehr deutlich wird, ziehen sich die seit über einem Jahr anziehenden Preise für Öl und Gas langsam aber sicher durch sämtliche Produktionsketten – von den Herstellungsprozessen energieintensiver Güter bis hin zu den steigenden Transportkosten in einer global vernetzten Welt. Eine auf erneuerbaren Energien basierende Wirtschaft würde die Risiken, die sich aus den massiven Schwankungen der Öl- und Gaspreise ergeben, deutlich reduzieren. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg.

Öl - und Gasnachfrage steigt vorerst weiter

Die Weltwirtschaft wird sich über die nächsten Jahre wahrscheinlich an volatile und erhöhte Energiepreise gewöhnen müssen. Denn der Ausbau der Erneuerbaren hinkt dem zu erwartenden Energiebedarf weit hinterher.

Die wachsende Weltbevölkerung in Kombination mit einer stärker werdenden Mittelschicht in den Schwellenländern wird den Energiehunger zwangsweise weiter nach oben treiben. Gerade in den Schwellenländern ist eine Abkehr von fossilen Energieträgern derzeit noch schwer vorstellbar. Dementsprechend wird die Nachfrage nach Öl und Gas realistischerweise noch für eine ganze Weile bestehen bleiben und für einige Jahre sogar weiter ansteigen, auch wenn die grüne Energiewende gerade an Fahrt aufnimmt. Gleichzeitig wurde in den letzten Jahren zu wenig investiert, um diese zunehmende Nachfrage künftig angemessen und zu erschwinglichen Preisen bedienen zu können.

Traditionelle Energiekonzerne mit wichtiger Rolle bei Energiewende

Die derzeit hohen Öl- und Gaspreise kommen den traditionellen Energiekonzernen zugute: Margen steigen und die Cashflows sind stark. Die zuletzt positive Kursentwicklung dieser Unternehmen spiegelt die Situation deutlich wider. Gleichzeitig und fast unbemerkt investieren solche Unternehmen jedoch auch in erneuerbare Projekte, um sich für die Zukunft nach dem Öl bereitzumachen – ein Trend, der sich in den nächsten Jahren weiter verstärken dürfte. So ist es durchaus wahrscheinlich, dass Energiekonzerne wie Shell oder BP in 20 Jahren völlig anders aufgestellt sein werden als heute.

Auch Energieinfrastrukturunternehmen, die Pipelines und Terminals für Öl und Gas betreiben, werden auf absehbare Zeit dringend benötigt. Insbesondere Erdgas (inkl. Flüssigerdgas), das halb so viel CO2 ausstößt wie die Kohlekraft, wird als Übergangsenergiequelle für viele Jahre eine wichtige Rolle spielen. Zudem sind die Energieinfrastrukturunternehmen prädestiniert dafür, in Zukunft grünen Wasserstoff durch ihre Pipelines fließen zu lassen und in ihren Terminals zu lagern. So könnten sich auch sie in Zukunft neue Wachstumsfelder eröffnen.

Aufgrund des massiven Kapitals der oben genannten traditionellen Energieunternehmen, sowie ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit großen Projekten erscheint es unwahrscheinlich, dass sie nach der Energiewende verschwinden. Wahrscheinlicher ist es, dass sie eine wichtige Rolle in der Transformation der Energiewirtschaft spielen werden.

Grüne Energieunternehmen vor langer Phase überdurchschnittlichen Wachstums

Das größte Wachstumspotential findet sich jedoch eindeutig bei den Unternehmen, die auf grüne Energieformen, wie die Solar, Windkraft oder Wasserstoff fokussiert sind oder wichtige Komponenten für diese Bereiche herstellen. Auch Firmen, die eine energieeffizientere Wirtschaft ermöglichen, sind vielversprechend. Die Tatsache, dass der derzeitige Investitionstrend bei weitem nicht ausreicht, um die im Pariser Klimaabkommen definierten Ziele zu erreichen, spricht hier für positives Überraschungspotential im Hinblick auf das Wachstum dieser Unternehmen. Besonders wenn man bedenkt, dass die Phase überdurchschnittlichen Wachstums sehr langfristiger Natur sein dürfte. Diese Tatsache rechtfertigt rein theoretisch eine höhere Aktienbewertung dieser Unternehmen.

Hohes Wachstum rechtfertigt nicht jede Bewertung

Allerdings gibt es auch hier Grenzen: Jedes Wachstum hat seinen fairen Wert. Dass der begrenzt ist, haben viele Investoren in den letzten Monaten schmerzhaft zu spüren bekommen. So sind ausgerechnet die Kurse der grünen Energieunternehmen teilweise sehr deutlich eingebrochen. Und das obwohl die Energiewende gerade erst richtig an Fahrt aufnimmt. Zum einen lässt sich der Einbruch der Kurse durch die teilweise utopischen Bewertungen einiger Titel erklären, zum anderen ist vielen Investoren offenbar klar geworden, dass es auch in diesem Bereich Konkurrenz gibt und nicht alle zu den großen Gewinnern zählen können. So spannend und vielversprechend der Megatrend grüne Energie auch ist – ein kühler Kopf und eine solide Titelselektion, bei der die Bewertungen der Unternehmen nicht vernachlässigt werden, ist gerade hier entscheidend.“

www.green-bonds.com
Foto: Ivan Domjanic © M&G Investments


 

Investment

von Ulrich Gerhard, Senior Portfolio Manager bei Insight Investment

Die Kreditqualität der High Yield-Märkte in Euro und US-Dollar hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich verändert. An den Euro-Märkten haben 66%…
Weiterlesen
Investment

Investoren schätzen aktienähnliche Renditechancen mit Risikoabfederung in unsicheren Märkten

Die Investment­manager von Alken Fund erwarten im Umfeld sinkender Zinsen und einem stabilen bis leicht positiven Aktien­markt ein günstiges Umfeld…
Weiterlesen
Investment

Unternehmensanleihen haben sich insgesamt weiterhin positiv entwickelt, insbesondere im High-Yield-Bereich

Anleger konnten in den ver­gan­genen 18 Monaten mit fest­ver­zins­lichen Wert­papieren solide Gesamt­renditen erzielen. Denn trotz der anhal­tenden…
Weiterlesen
Investment

Positive Aussichten für Zinsanlagen, Euro-IG-Unternehmensanleihen favorisiert

„Hätte uns jemand vor fünf Jahren gesagt, dass uns eine globale Pandemie bevorsteht, eine Immobilien­krise in China, die Lieferketten stark gestört…
Weiterlesen
Investment

von Vasileios Gkionakis, Senior Economist and Strategist bei Aviva Investors

Anfang dieses Monats entließ Bundes­kanzler Olaf Scholz Finanz­minister Christian Lindner, womit die FDP faktisch aus der Ampel­koalition ausschied.…
Weiterlesen
Investment

von Massimo Spadotto, Head of Credit Strategies bei Eurizon

Stabile Inflation, sinkende Zinsen und moderates Wachstum sind eine gute Mischung für die Finanzmärkte. In den letzten Monaten hat sich die Inflation…
Weiterlesen
Investment
„Wir dachten zunächst, dass die Wahl von Donald Trump einen Schock für Schwellen­länder­anleihen auslösen würde. Aber das ist nicht der Fall,“ sagt…
Weiterlesen
Investment

von François Rimeu, Senior-Stratege, Crédit Mutuel Asset Management

Die US-Präsident­schafts­wahlen sind vorbei und das Ergebnis steht fest: Donald Trump ist zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden.…
Weiterlesen
Investment
Nach einer vorüber­gehenden Flaute befinden sich Wandel­anleihen wieder im Aufwind, sagt Arnaud Brillois, Portfolio­manager/ Analyst bei Lazard Asset…
Weiterlesen
Investment

von Rick Romano, Head of Global Real Estate Securities bei PGIM Real Estate

Die US-Notenbank hat sich anderen Zentral­banken angeschlossen und einen geldpolitischen Lockerungs­zyklus eingeleitet. Real Estate Investment Trusts…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!