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„Nach dem für uns erfolgreichsten Jahr streben wir […] weiterhin ein Wachstum bei den wichtigsten Geschäftszahlen an“, Modestas Sudnius, CEO, und Māris Kreics, CFO, Eleving Group

Die Eleving Group, Riga, hat im vergangenen Jahr das bislang beste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt. Auch im laufenden Jahr strebt das Unternehmen, trotz makroökonomischer Herausforderungen, ein weiteres Wachstum an. Das Netto-Kreditportfolio soll zweistellig wachsen. Auch Portfolio- oder Unternehmenskäufe sind eine Option, wie CEO Modestas Sudnius und CFO Māris Kreics im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutern.

BOND MAGAZINE: Wie ist Ihre aktuelle Geschäftsentwicklung?

Kreics: Das erste Quartal dieses Jahres hat sich entsprechend unseren Erwartungen entwickelt, da der Jahresbeginn im Mobilitätssegment immer etwas langsamer verläuft, verbunden mit überdurchschnittlich hohen Stromrechnungen, die sich auf die persönlichen Ausgabenprioritäten und das Konsumniveau auswirken. Im zweiten Quartal ziehen die Geschäfte wieder an und unsere Märkte entwickeln sich sowohl im Mobilitäts- als auch im Konsumfinanzierungssegment gut. In Zeiten der Ungewissheit konzentrieren wir uns auf zwei Hauptpfeiler – die Aufrechterhaltung einer strikten Kostendisziplin und Projekte zur Produkt- und Prozessverbesserung. Die erste Säule hat es uns ermöglicht, noch effizienter zu werden. Die zweite Säule hingegen hilft uns, das Kundenerlebnis zu verbessern, unser Produktangebot zu erweitern und Marktanteile zu gewinnen, indem wir unsere Wettbewerber übertreffen. Wir sind zufrieden mit der Richtung und dem Tempo, in dem sich das Geschäft entwickelt, und wir sind auf dem richtigen Weg, um unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen.

BOND MAGAZINE: Wie ist Ihre aktuelle Finanzierungsstruktur?

Kreics: Wir sind seit 2014 auf den globalen Kapitalmärkten aktiv und haben im Laufe der Zeit eine diversifizierte Multi-Channel-Finanzierungsstruktur für unser Geschäft entwickelt. Wir haben dies fast vom ersten Tag an bewusst getan, da wir in einem sich schnell verändernden Geschäftsumfeld tätig sind, das eng mit den Entwicklungen der Weltwirtschaft verbunden ist – je vielfältiger unsere Finanzierungskanäle sind, desto freier können wir uns an externe Ereignisse anpassen und unser Wachstum planen. Das Rückgrat unserer Finanzierungsstruktur sind die im Jahr 2021 begebenen Anleihen (drei verschiedene Anleiheemissionen) mit einem Gesamtvolumen von 205 Mio. Euro. Von der Laufzeit her handelt es sich um mittel- bis langfristiges Kapital, von dem 30 Mio. Euro im Jahr 2024, 150 Mio. Euro im Jahr 2026 und 25 Mio. Euro im Jahr 2031 fällig werden. In jüngster Zeit waren wir auch bei lokalen Anleiheemissionsprogrammen in Kenia aktiv, durch die wir mehr als 11 Mio. Euro für den Ausbau und die Entwicklung unseres Geschäfts in dem betreffenden Land, das gleichzeitig auch unser größter Markt in Bezug auf das Portfolio ist, eingeworben haben. Unser zweitgrößter Kanal ist der führende paneuropäische Marktplatz für Kredite, Mintos, über den wir rund 70 Mio. Euro eingeworben haben. Wir arbeiten auch mit Banken zusammen. In mehreren unserer Märkte sind wir ein vertrauenswürdiger Partner für lokale Banken, die bereit sind, uns aufgrund unserer ständigen Präsenz in diesen Märkten und unserer finanziellen Leistungsfähigkeit relativ günstiges Kapital zur Verfügung zu stellen. Wir haben jetzt erreicht, dass wir nicht von einer einzigen Finanzierungsquelle abhängig sind, und wenn uns ein Kanal vorübergehend nicht mehr zur Verfügung steht, haben wir andere Möglichkeiten der Mittelbeschaffung. Und das wird auch in Zukunft unsere Strategie sein – die Diversifizierung der Finanzierung fortzusetzen und das Volumen der Finanzierung in den Landeswährungen zu erhöhen.

BOND MAGAZINE: Welche Kennzahlen streben Sie an?

Kreics: Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie sind wir bei unseren Wachstumsplänen in der Tat konservativer geworden und konzentrieren uns mehr auf die Erschließung bestehender Märkte und die Entwicklung bewährter Produkte. Dennoch streben wir nach wie vor ein zweistelliges Wachstum des Nettokreditportfolios an, mit dem vorrangigen Ziel, einer hohen Portfolioqualität. Im vergangenen Jahr haben wir Rekordergebnisse erzielt – unser Netto-EBITDA erreichte 70,0 Mio. Euro, das Netto-Portfolio 293,0 Mio. Euro, der Umsatz 184,0 Mio. Euro und der Nettogewinn erreichte fast 28,0 Mio. Euro. Die jüngsten Ergebnisse, die überarbeitete Strategie und die Entscheidungen zur Diversifizierung der Finanzierungsstruktur und der Risiken des Unternehmens haben Bedingungen geschaffen, unter denen das Unternehmen gut positioniert ist, um auch in den kommenden Jahren qualitativ gute Ergebnisse zu erzielen. Wir sind uns zwar der makroökonomischen Situation bewusst, aber sie hält unser Wachstum nicht auf. Wir erkunden regelmäßig neue Möglichkeiten auf potenziellen Märkten mit neuen Produkten usw. Darüber hinaus prüfen wir, da wir über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalausstattung und gut diversifizierte Finanzierungskanäle verfügen, potenzielle Portfoliokäufe oder Unternehmensübernahmen auf dem Markt.

BOND MAGAZINE: Sie vermieten seit einiger Zeit unter dem Brand „OX Drive“ Tesla-Fahrzeuge. Welche Pläne haben Sie mit dem Segment?

Sudnius: Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Mobilität spielen eine immer wichtigere Rolle bei den Fahrgewohnheiten der Menschen. Und wir zweifeln nicht daran, dass die Entwicklung von Elektroautos die Zukunft der Mobilität bestimmen wird. Daher sind wir nicht nur für diese Art von grüner Mobilität, sondern das OX Drive-Projekt ist Teil der Klimaneutralitätsziele der Gruppe. Das Projekt ist eine hervorragende Gelegenheit, die Öffentlichkeit über die Alternativen der Autoindustrie und der Carsharing-Dienste aufzuklären, und es ist auch eine moderne und spannende Art des Pendelns. OX Drive ist eine App, über die in Riga und anderen nahe gelegenen Städten elektrische Mitfahrgelegenheiten angeboten werden. Im ersten Jahr hat das neue Carsharing-Produkt seine Rentabilität und sein Potenzial unter Beweis gestellt. Mittlerweile bieten rund 100 Fahrzeuge ein hochwertiges und umweltfreundliches Mobilitätserlebnis für Menschen, die nur für kurze Strecken und Zeiträume ein Auto benötigen. Wir gehen davon aus, dass sich die Flotte in diesem Jahr noch einmal verdoppeln wird, da das Geschäft bereits gute Ergebnisse zeigt.

BOND MAGAZINE: Die meisten Anleiheemittenten aus dem Bereich Konsumentenkredite haben gute Zahlen vorgelegt. Es gibt aber auch Unternehmen in der Branche, bei denen es nicht so gut läuft. Welche Entwicklung sehen Sie für die Branchen?

Kreics: Wir sehen keine Verschlechterung des Portfolios auf dem Markt. Die Unternehmen des Kreditsektors verfügen über eine mindestens mehrjährige Erfolgsbilanz; sie sind in gereiften Märkten tätig und wissen daher, wie sie in volatilen Situationen arbeiten und sich an Herausforderungen anpassen können. Was die Emittenten von Anleihen und die Situation auf dem Anleihemarkt betrifft, so werden Anleihen zu einem immer attraktiveren Finanzinstrument für Anleger und Unternehmen gleichermaßen. Die Anleiherenditen sind im letzten Jahr deutlich gestiegen. Regional platzierte Anleihen aus der Branche haben derzeit niedrigere Renditen als die in Westeuropa platzierten Anleihen. Der Grund hierfür ist sicherlich, dass Investoren aus dem Baltikum nicht an die westeuropäischen Clearing-Systeme angeschlossen sind. Mit Blick auf die Finanzierungskosten ist die Platzierung von Anleihen im Baltikum derzeit interessanter, allerdings ist der Kapitalmarkt wesentlich kleiner als der westeuropäische.

BOND MAGAZINE: In den vergangenen Jahren gab es häufig Gerüchte über Anleiheemissionen von weiteren kleineren Anbietern von Konsumentenkrediten. Aber passiert ist nichts. Sehen Sie Potenzial für Zukäufe?

Sudnius: Es wird für kleine Akteure immer schwieriger, auf den Kapitalmärkten Fuß zu fassen. Erstens ist der Wettbewerb außergewöhnlich hoch und intensiv. Zweitens ist die Finanzierung selbst teurer und schwieriger geworden. Diese Faktoren werden zwangsläufig dazu führen, dass weniger erfolgreiche Unternehmen bereit sind, ihre Portfolios und Geschäfte angesichts der Schwierigkeiten zu verkaufen. Im Gegensatz dazu werden größere und leistungsfähigere Unternehmen die Gelegenheit ergreifen, um ihr Geschäft weiter auszubauen. Die Eleving Group befindet sich in einer Position, in der der mögliche Erwerb neuer Unternehmen oder Portfolios auf der Tagesordnung steht, und wir sind offen für interessante Gelegenheiten.

BOND MAGAZINE: Welchen Ausblick können Sie geben?

Sudnius: Die Kapitalmärkte sind schwieriger geworden. Unternehmen mit erfahrenen Managementteams, diversifizierten Finanzierungsquellen, gut funktionierenden Abläufen, einem umsichtigen Risikomanagement und effizienten Kostenstrukturen werden sich gut entwickeln und die Konkurrenz hinter sich lassen. Eine gesunde Bilanz ist heute wichtiger denn je. Für die Eleving-Gruppe sind wir für diese Zeiten gut aufgestellt, und nach dem für uns erfolgreichsten Jahr streben wir trotz einiger makroökonomischer Rückschläge weiterhin ein Wachstum bei den wichtigsten Geschäftszahlen an.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org
Foto: Christian Schiffmacher (links) im Gespräch mit Modestas Sudnius (Mitte) und Māris Kreics (rechts)

Eleving-Anleihe 2021/26

Emittent

Eleving Group

Status

besichert

Kupon

9,50% p.a.

Laufzeit

18.10.2026

Kurs

85,00

Rendite

16,0%

Geld / Brief

85,00 / 87,00 (06.07.2023, 9.00 Uhr)

ISIN / WKN

XS2393240887 / A3KXK8

Volumen

150 Mio. Euro

Corp. Rating

B- (Fitch)

Stückelung

1.000 Euro

Internet

https://eleving.com/investors


Eleving-Anleihe 2021/31

Emittent

Eleving Group

Status

Hybrid-Wandelanleihe

Kupon

12,00% + 6M Euribor (aktuell 14,7%)

Laufzeit

29.12.2031

Kurs

103,00

Rendite

14,4%

Geld / Brief

99,00 / 104,00 (06.07.2023, 9.00 Uhr)

ISIN / WKN

XS2427362491 / A3K3KC

Volumen

25 Mio. Euro

Stückelung

1.000 Euro

Internet

https://eleving.com/investors

 

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