Schwellenländeranleihen leiden weiterhin unter den Unsicherheiten in Bezug auf das Wirtschaftswachstum und die Politik in der ganzen Welt. Dies gilt insbesondere für China, wo ein langsameres Wachstum auf laue staatliche Konjunkturprogramme trifft. Die Kreditdaten für den Monat April, die diese Woche in China veröffentlicht werden sollen, könnten Aufschluss über das Wachstum geben. Auch die Geopolitik belastet weiterhin die EM-Anleihen. Die Lizenz des U.S. Office of Foreign Asset Control (OFAC) für Russland zur Bedienung seiner Auslandsschulden wird am 25. Mai auslaufen. Wenn die OFAC beschließt, diese Lizenz nicht zu verlängern, könnte die russische Regierung zahlungsunfähig werden.
Die Anleger reduzieren weiterhin ihr Risiko in Schwellenländeranleihen, insbesondere in den niedrigeren Qualitätssegmenten. Die Spreads für hochverzinsliche Staatsanleihen der Schwellenländer weiteten sich beispielsweise in dieser Woche um 13 Basispunkte aus. Afrikanische Schuldner waren mit einer Ausweitung um 30 Basispunkte in dieser Woche am stärksten betroffen, da die Anleger ihre Risiken gegenüber Regierungen reduzierten, die angesichts der jüngsten Dollarstärke besonders anfällig für höhere Schuldendienstkosten sind.
Auf den Lokalwährungsmärkten der Schwellenländer stehen die Maßnahmen der Zentralbanken im Zentrum der Aufmerksamkeit. Polen beispielsweise hat letzte Woche die Zinssätze um 75 Basispunkte angehoben. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, solange die Inflation weiterhin höher ausfällt als erwartet. Die Renditekurven der Schwellenländer in lokaler Währung werden ebenfalls steiler, da das Risiko einer Stagflation zunimmt. Daher haben wir die Duration unserer Lokalwährungspositionen verlängert, z. B. von ein- bis zweijährigen Positionen auf fünf- bis siebenjährige Positionen. Wir halten jedoch weiterhin an einer Untergewichtung von Schwellenländer-Lokalwährungsanleihen fest, da wir davon ausgehen, dass die Stärke der US-Wirtschaft die der Schwellenländer-Volkswirtschaften, insbesondere Chinas, weiterhin übertreffen wird.
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Foto: Cathy Hepworth © PGIM Fixed Income
Russland droht Zahlungsausfall am 25. Mai
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