SAF-HOLLAND erzielte im Geschäftsjahr 2014 sowohl beim Umsatz als auch Ertrag gute Fortschritte. Insgesamt steigerte der weltweit tätige Zulieferer für die Nutzfahrzeugindustrie seinen Konzernumsatz um 12,0 Prozent auf 959,7 Mio. Euro (Vj. 857,0) und übertraf damit den für 2014 festgelegten Zielkorridor von 920 bis 945 Mio. Euro. Das bereinigte EBIT erhöhte sich um 19,2 Prozent auf 70,7 Mio. Euro (Vj. 59,3) und lag mit einer bereinigten EBIT-Marge von 7,4 Prozent (Vj. 6,9) auf Zielniveau. Das Ergebnis je Aktie verzeichnete bei einer unveränderten Aktienanzahl von 45,4 Mio. Stück einen deutlichen Anstieg auf 0,72 Euro (Vj. 0,54).
Umsatzanteil insbesondere außerhalb der Kernmärkte gesteigert
An der positiven Geschäftsentwicklung waren alle Vertriebsregionen und Business Units beteiligt. Nicht zuletzt aufgrund einer vorausschauenden Kapazitätsplanung konnte SAF-HOLLAND von der weiteren Erholung des europäischen Marktes und der starken Nachfrage in Nordamerika umfänglich profitieren. Dabei bekräftigte Europa erneut seine Position als Hauptumsatzträger. Hier erwirtschaftete das Unternehmen mit 496,5 Mio. Euro (Vj. 447,9) einen Anteil von 51,7 Prozent (Vj. 52,3) des Konzernumsatzes. In Nordamerika lagen die Quartalsumsätze ab dem zweiten Quartal 2014 stetig über den vergleichbaren Werten des jeweiligen Vorjahreszeitraums. Insgesamt erhöhte sich der hier erwirtschaftete Umsatz auf 363,9 Mio. Euro (Vj. 339,1). Somit stammen 37,9 Prozent (Vj. 39,5) des Konzernumsatzes aus dieser Region. Detlef Borghardt, CEO von SAF-HOLLAND: "Das starke Marktwachstum sowohl für Trucks der Klasse 8 und als auch für Trailer auf dem für uns wichtigen nordamerikanischen Markt ist für uns sehr erfreulich, da wir unseren Umsatz über unsere exzellente Marktposition und die Qualität unserer innovativen Produkte weiter steigern und Marktanteile besonders im Bereich Trailer gewinnen können."
In Regionen außerhalb der beiden Kernmärkte, darunter die BRIC-Staaten, steigerte SAF-HOLLAND seinen Umsatz auf 99,3 Mio. Euro (Vj. 70,0). Dabei konnten regionale Marktschwächen in Russland und Brasilien über höhere Volumina in anderen aufstrebenden Märkten kompensiert werden. Der Umsatzzuwachs resultiert sowohl aus organischem Wachstum als auch aus der Einbeziehung von Corpco Beijing Technology and Development Co., Ltd. (Corpco) in den Konzernabschluss. Das auf Federungssysteme für Busse spezialisierte chinesische Unternehmen zählt seit Januar 2014 zum Konsolidierungskreis von SAF-HOLLAND. Insgesamt erhöhte sich der Anteil der Regionen außerhalb der Kernmärkte Europa und Nordamerika am Konzernumsatz auf 10,4 Prozent (Vj. 8,2).
Positive Entwicklung der Geschäftsbereiche
Am Ausbau des Gesamtumsatzes waren alle drei Business Units von SAF-HOLLAND beteiligt. Der Bereich Trailer Systems steigerte seine Umsatzerlöse trotz der ab der zweiten Jahreshälfte auftretenden Auswirkungen der Russland- Ukraine-Krise um 12,1 Prozent auf 544,4 Mio. Euro (Vj. 485,7) und stellte damit wie im Vorjahr 56,7 Prozent des Konzernumsatzes. Dabei konnte die Business Unit von der guten Marktentwicklung in Europa und Nordamerika profitieren. Das bereinigte EBIT des Geschäftsfelds konnte im Vorjahresvergleich nahezu verdoppelt werden und erreichte 20,5 Mio. Euro (Vj. 10,6). Die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich auf 3,8 Prozent (Vj. 2,2). Neben Erfolgen des operativen Geschäfts zeigt die günstige Ertragsentwicklung erste positive Effekte des Maßnahmenpakets zur Profitabilitätssteigerung der Business Unit. Mit den in diesem Paket zusammengefassten Initiativen soll die bereinigte EBIT-Marge von Trailer Systems bis Ende 2015 auf rund 6 Prozent verbessert werden.
Der Geschäftsbereich Powered Vehicle Systems steigerte seinen Umsatz im Berichtsjahr auf 169,5 Mio. Euro (Vj. 144,7) und trug damit 17,7 Prozent (Vj. 16,9) zum Konzernumsatz bei. Das bereinigte EBIT erreichte 11,8 Mio. Euro (Vj. 12,4), was einer bereinigten EBIT-Marge von 7,0 Prozent (Vj. 8,6) entspricht. Dabei sind das starke Marktwachstum für Lkw der Klasse 8 sowie der Umsatzanteil von Corpco Beijing Technology and Development Co., Ltd. (Corpco) als Treiber zu nennen. Die erwartungsgemäß schwächeren Ertragszahlen der Business Unit sind vorrangig durch einen ungünstigen Kunden- und Produktmix beeinflusst. Insbesondere die Zurückhaltung der öffentlichen Hand in den USA bei Investitionen in die Ausrüstung ihres Fuhrparks wirkte sich im Berichtszeitraum negativ auf Umsatz und bereinigtes EBIT der Business Unit aus.
Im Geschäftsbereich Aftermarket stiegen die Umsatzerlöse trotz eines leichten Rückgangs des Geschäftsvolumens im vierten Quartal 2014 bedingt durch die Auswirkungen der Russland-Ukraine-Krise im Gesamtjahr 2014 um 8,5 Prozent auf 245,8 Mio. Euro (Vj. 226,6) und erreichten damit einen Anteil von 25,6 Prozent (Vj. 26,4) des Konzernumsatzes. Das bereinigte EBIT der Business Unit erreichte trotz der Aufwendungen für den weiteren Ausbau der Vertriebsstrukturen 38,4 Mio. Euro (Vj. 36,3). Darüber hinaus wurde das Ergebnis der Business Unit im vierten Quartal 2014 durch negative Fremdwährungseffekte infolge der Russland-Ukraine-Krise beeinflusst. In Relation zum Umsatz errechnet sich für das Geschäftsjahr 2014 eine bereinigte EBIT-Marge von 15,6 Prozent (Vj. 16,0) und erreichte damit die vorgegebene Zielmarge von 15 bis 16 Prozent. Beim Umsatz wie auch beim Ergebnis profitierte das Aftermarketgeschäft von Beiträgen der Marke SAUER GERMANY QUALITY PARTS. Sie adressiert Regionen, deren Märkte durch Fahrzeuge mit hohem Lebensalter geprägt sind.
Investitionen in verstärkte Marktaktivitäten, Produktion und IT-Systeme Konzernweit investierte SAF-HOLLAND im Berichtsjahr insgesamt 30,1 Mio. Euro (Vj. 23,2). In Relation zum Umsatzvolumen errechnet sich daraus eine Investitionsquote von 3,1 Prozent (Vj. 2,7). Die höhere Investitionssumme ist durch die Akquisition von Corpco beeinflusst. Hinzu kamen Investitionen für den Ausbau der Unternehmensaktivitäten in Dubai und Malaysia, die Werkskonsolidierung in Europa und für informationstechnologische Systeme.
Kostenstrukturen reflektieren höhere Effizienz
Vorrangig aufgrund des höheren Geschäftsvolumens erhöhte sich das Bruttoergebnis im Konzern auf 174,6 Mio. Euro (Vj. 155,6) bei einer gleichbleibenden Bruttomarge von 18,2 Prozent (Vj. 18,2). Bezogen auf die wesentlichen Kostenarten stiegen die Ausgaben unterproportional zum Umsatz. Die Vertriebskosten von 57,7 Mio. Euro (Vj. 53,3) entsprachen 6,0 Prozent (Vj. 6,2) des Konzernumsatzes. Für Forschung und Entwicklung wurden im Berichtsjahr 19,6 Mio. Euro (Vj. 18,0) aufgewendet. Damit lag der Anteil der F&E-Ausgaben ohne aktivierte Entwicklungskosten am Gesamtumsatz bei 2,1 Prozent (Vj. 2,1). Die allgemeinen Verwaltungskosten beliefen sich 2014 auf 44,6 Mio. Euro (Vj. 38,0). Hier ist im Vorjahresvergleich zu beachten, dass in 2013 Projektkosten von 2,1 Mio. Euro aktiviert wurden. Gegenläufig entstanden im Geschäftsjahr 2014 Einmalkosten in Höhe von 2,3 Mio. Euro für das im Geschäftsjahr 2010 aufgelegte Phantom-Share-Programm.
Vorteilhafte Unternehmensfinanzierung
Im Geschäftsjahr 2014 hat SAF-HOLLAND seine Unternehmensfinanzierung nachhaltig optimiert. Ermöglicht wurde dies durch die Emission von Wandelschuldverschreibungen und eine vorzeitige Refinanzierung der Bankkreditlinien zu günstigeren Konditionen. Im Zuge dessen profitiert SAF-HOLLAND umfänglich von verbesserten Zinskonditionen. Insgesamt ergebe sich künftig Zinskosten¬einsparungen von etwa 2,0 Mio. Euro pro Jahr. Die Unternehmensanleihe des Unternehmens ist endfällig im April 2018, die neue Kreditlinie läuft bis Oktober 2019 und die Wandelschuldverschreibungen bis September 2020. Wilfried Trepels, CFO von SAF-HOLLAND: "Damit verfügen wir über eine nochmals verbesserte Finanzierungsstruktur, die den Wachstumskurs des Unternehmens langfristig absichert."
Umsatz- und Ertragsziele für 2015 bestätigt
SAF-HOLLAND sieht sich für eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung gut im Markt aufgestellt. Im laufenden Geschäftsjahr verfolgt das Unternehmen unverändert die Wachstumsstrategie mit den Schwerpunkten Ausbau des Trailergeschäfts in Nordamerika, Verstärkung der internationalen Aftermarketaktivitäten und weitere Durchdringung der Märkte in BRIC-Ländern.
Voraussetzend, dass sich die politischen, gesamtwirtschaftlichen und branchen-spezifischen Rahmenbedingungen nicht eintrüben, bestätigt SAF-HOLLAND die im Dezember 2013 abgegebene Prognose. Für das Geschäftsjahr 2015 wird somit weiterhin ein Umsatz zwischen 980 Mio. Euro und 1,035 Mrd. Euro angestrebt. Ertragsziel ist unverändert eine bereinigte EBIT-Marge von 9 bis 10 Prozent. Details zur Unternehmensstrategie bis 2020 werden am 13. Mai 2015 veröffentlicht.
Hinweise:
Das EBIT wurde um folgende Effekte bereinigt, die nicht originär dem operativen Geschäft zuzuordnen sind: Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation und den Wertaufholungen von immateriellen Vermögenswerten aus den Werthaltigkeitstests sowie Restrukturierungs- und Integrationskosten.
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SAF-HOLLAND: Konzernumsatz um 12% auf 959,7 Mio. Euro erhöht
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