YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Zurück zur Konjunktur

von Karsten Junius, Chefvolkswirt, Bank J. Safra Sarasin

Die Politik hat dieses Jahr nun stark genug dominiert. Griechenland ist seit Jahresbeginn ein Dauerthema. Die Ukraine und der Russlandkonflikt sind es ebenso. Die Wahlen im Vereinigten Königreich und in Spanien werfen auch schon ihren Schatten voraus. Die geldpolitischen Entscheidungen in der Schweiz, Euroland, USA und China kommen hinzu. Bei all diesen Themen geraten die darunterliegenden Konjunkturdaten zu stark in den Hintergrund. Zu leicht wird vergessen, dass es die Konjunktur ist, die auch finanzielle Gestaltungsspielräume für die Politik schafft. Kurzfristig kann die Kausalität auch einmal anders herum sein; mittelfristig ist es aber schwierig, Politik unabhängig vom eigenen finanziellen Spielraum zu betreiben. Dies musste auch die griechische Regierung inzwischen erkennen. Die Fed hat dies schon längst getan. Absolute Versprechen, wie lange die Zinsen auf den Tiefständen verharren gibt es nicht mehr.

So signalisierte Janet Yellen auf ihrer Anhörung vor dem US-Kongress letzte Woche erneut, dass es auf die Konjunkturdaten nun ankomme. Und damit ist diese Woche gut bestückt. Neben den ISM-Indices steht in den USA vor allem der Arbeitsmarktbericht am Freitag auf der Agenda. Nur verwirren lassen sollte man sich nicht von den Daten: Wenn heute das Schweizer Wachstum für das letzte Quartal veröffentlicht wird, ist das keine gute Standortbestimmung. Mit der Wechselkursfreigabe wird die Konjunktur im 1. Quartal deutlich schlechter ausfallen. Einen Vorgeschmack darauf hat gestern bereits der Schweizer Einkaufsmanagerindex gegeben, der auf 47.3 eingebrochen ist. Diese Tendenz dürfte sich in den nächsten Monaten fortsetzen, sodass es hierzulande nur noch darum gehen sollte, wie tief der Produktionsrückgang im ersten Halbjahr ausfallen wird. Helfen könnten diesbezüglich endlich wieder einmal die Nachbarländer.

Allen voran Deutschland weist wieder eine ordentliche Dynamik auf. Der private Konsum boomte bereits im letzten Quartal 2014 und die niedrigen Zinsen, die gefallenen Rohstoffpreise und die ersten erfreulich hohen Lohnabschlüsse deuten darauf hin, dass der private Verbrauch auch 2015 stark bleiben sollte. Die im Januar milde Witterung dürfte dem Bau geholfen haben und die starken Auftragseingänge im Dezember sollten die industrielle Erzeugung angekurbelt haben. Profitieren vom besseren konjunkturellen Umfeld dürfte allerdings auch der Dienstleistungssektor, für den morgen die finalen Daten der Einkaufsmanagerindizes für Februar veröffentlicht werden, die sich in Gesamteuroland weiter nach oben orientieren sollten. Und zu hoffen ist, dass all die grünen Sprossen, die in den Konjunkturdaten aktuell in Euroland zu erkennen sind, nicht wieder von der EZB verdrängt werden, die mit ihrer Sitzung am Donnerstag wieder in den Nachrichten-Fokus geraten wird.

www.fixed-income.org

--------------------------------------------------
Soeben erschienen: BONDBOOK Restrukturierung von Anleihen
Auf 104 Seiten werden detailliert alle wichtigen Hintergründe rund um die Restrukturierung von Anleihen für Unternehmen und Anleihegläubiger erläutert.
Die Ausgabe kann zum Preis von 29,00 Euro (inkl. USt. und Versand) beim Verlag oder im Buchhandel (ISBN 978-3-9813331-2-1) bestellt werden.
www.restrukturierung-von-anleihen.com

--------------------------------------------------

Investment

Kommentar von Ronald Van Steenweghen, DPAM

Kurz vor Weihnachten 2024 trat der European Green Bond Standard (EuGBS) in Kraft. Dieser „Gold­standard“ für nachhaltige Anleihen soll Green­washing…
Weiterlesen
Investment

von Tim Murray, Kapitalmarktstratege bei T. Rowe Price

In den letzten Monaten hat sich ein alarmierender Trend ent­wickelt: Die Renditen von US-Staats­anleihen sind trotz anhaltender Zins­senkungen durch…
Weiterlesen
Investment
„Wir gehen davon aus, dass die derzeitigen poli­tischen Ausein­ander­setzungen in Deutschland nur eine begrenzte Auswirkung auf Bundes­anleihen haben…
Weiterlesen
Investment

von Stephen Li Jen, CEO bei Eurizon SLJ Capital

Die Schwellen­länder­märkte sind nicht nur ein schnell wachsender Teil der Welt (bis 2025 erwarten wir ein reales Wachstum von 4% in den…
Weiterlesen
Investment

von Mark Nash, Huw Davies und James Novotny, Jupiter Asset Management

Donald Trump ist zurück im Weißen Haus und ent­schlos­sener denn je, seine „America First“-Agenda umzusetzen. Zu seinen wichtigsten Wahl­ver­sprechen…
Weiterlesen
Investment
Die BOND MAGAZINE Awards werden zum vier­zehnten Mal vergeben. Erstmals wird für das Jahr 2024 der Titel „Man of the Year“ vergeben. Ausgezeichnet…
Weiterlesen
Investment

von Ulrike Kastens, Volkwirtin Europa, DWS

Trotz verbes­serter Infla­tions­zahlen in einigen Ländern hat sich der Anstieg der Lebens­haltungs­kosten in der Euro­zone im Januar 2025 fortgesetzt.…
Weiterlesen
Investment

von Stefan-Günter Bauknecht, Aktienfondsmanager der DWS

Der Startschuss für den Stra­te­gischen Dialog zur Zukunft der euro­päischen Auto­mobil­industrie ist gefallen - unter Feder­führung der Euro­päischen…
Weiterlesen
Investment
Werner Krämer, Geschäfts­führer und Senior Economic Analyst bei Lazard Asset Manage­ment Deutsch­land, sieht vier große Themen in den USA, die…
Weiterlesen
Investment
Die Nachricht über den Start der DeepSeek-App hat die Kurse einiger der größten Tech-Aktien auf Talfahrt geschickt – und das inmitten einer Phase, wo…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!