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Klage gegen Scope Ratings AG eingereicht

Rechtsanwälte Schirp Neusel & Partner fordern Schadenersatz wegen fehlerhaften Ratings der MS Deutschland-Anleihe

Die Kanzlei Schirp Neusel & Partner Rechtsanwälte mbB, Berlin hat für ihre Mandanten Klage gegen die Scope Ratings AG, Berlin eingereicht. Sie fordern Schadensersatz wegen des massiv fehlerhaften Anleiheratings, welches Scope 2012 im Auftrag der MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH anlässlich der Anleiheemission erstellt hatte.

Scope bewertete die Anleihe mit einem Volumen von ursprünglich 50 Mio. Euro mit "A" und bescheinigte ihr damit im offiziellen Ratingbericht "eine gute Qualität [...] mit geringem Risiko". Mit dieser Einschätzung wurde im Prospekt der Emittentin um Anleger geworben. Die Emittentin selbst wurde von Scope nur mit der Note "C", der "niedrigste[n] Bonitätsbewertung für noch solvente Unternehmen mit einem sehr hohen Ausfallrisiko" bewertet.

Das gute Ratingurteil der Anleihe begründete Scope mit der bestehenden Vollbesicherung durch eine Schiffshypothek an der MS Deutschland, die als "Traumschiff" aus der ZDF-Fernsehserie bekannt ist. Es basierte auf dem in einem Schiffsgutachten ermittelten Wiederbeschaffungswert von 76,6 Mio. Euro. Angesichts des durch den Gutachter des Insolvenzverwalters festgestellten Zerschlagungswertes von ca. 18 Mio. Euro äußerte der Insolvenzverwalter, dass es sich dabei mutmaßlich um ein "Gefälligkeitsgutachten" gehandelt haben muss. Und auch die Emittentin ging offenkundig nicht von dieser Werthaftigkeit aus, da sie das 2010 für 24 Mio. Euro erworbene Schiff lediglich mit einem Betrag in Höhe von 42,86 Mio. Euro versicherte.

Die Analyse der Scope Ratings AG im Rahmen ihres Ratings hat weder den Anschaffungspreis der MS Deutschland noch die Höhe der Versicherung noch den bilanziellen Wert des Schiffes berücksichtigt.

Dies spricht dafür, dass das Rating fehlerhaft war und nicht auf einer ordnungsgemäßen Prüfung der Geschäftsunterlagen beruhte.

Über das Vermögen der MS "Deutschland" Beteiligungsgesellschaft mbH wurde im November 2014 das Insolvenzverfahren eröffnet. Anleihegläubiger haben gegenüber der Gesellschaft Forderungen von etwa 54 Mio. Euro.

Die Klage mit einem Streitwert in Höhe von rund 21.000 Euro wurde am 29. September 2016 beim Landgericht Berlin anhängig gemacht. Schirp Neusel & Partner erwarten Folgeklagen weiterer Geschädigter.

Rechtsanwältin Dr. Susanne Schmidt-Morsbach, Kanzlei Schirp Neusel & Partner:

"Die Schadenersatzklage gegen die Ratingagentur Scope stützt sich auf den Rechtsgedanken, den der Bundesgerichtshof zur sogenannten Expertenhaftung entwickelt hat. Ähnlich wie Wirtschaftsprüfer müssen auch Ratingagenturen den Anlegern gegenüber haften, wenn ihre Ratings als Vertriebsargument beim Vertrieb von Kapitalanlageprodukten genutzt werden. Daneben liegt uns der Ratingvertrag zwischen Scope und der Emittentin vor, der unseres Erachtens drittschützenden Charakter hat, da ausdrücklich vereinbart war, dass es sich um eine "verbindliche Bewertung der Anleihe mit offiziellen Status" handelt. Wir schließen aufgrund der massiven Fehlleistung seitens Scope auch deliktische Ansprüche nicht aus."

Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Schirp, Kanzlei Schirp Neusel & Partner:

"Mit dieser Fehlleistung stellt sich die Scope Ratings AG in eine unrühmliche Reihe weiterer Ratingagenturen, die sich durch Fehl- und Gefälligkeitsratings im Segment der Mittelstandsanleihen zurechnen lassen müssen, mitverantwortlich für den immensen Vertrauensverlust der Anleger in Finanzprodukte mittelständischer Unternehmen zu sein. Solange Scopes Analysen nicht dazu geeignet sind, zu fundierten Investitionsentscheidungen beizutragen, solange wird das Unternehmen auch nicht als gleichwertige europäische Alternative zu den amerikanischen Marktführern angesehen werden."

http://www.restrukturierung-von-anleihen.com/

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