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Aviva Investors Marktkommentar: Kreditmärkte durch die Rohstoff-Baisse navigieren

Marktkommentar von James Vokins, Senior Portfolio Manager Mulit-Strategy Fixed Income, Aviva Investors

Der starke Rückgang der Rohstoffpreise hat Anleiheemittenten in den Energie- und Ressourcensektoren das Leben erschwert. Doch trotz der jüngsten Ausverkäufe dürfte die schmerzhafte Entwicklung noch nicht abgeschlossen sein.

Der weltweite Rohstoff-Superzyklus befindet sich auf einem neuen Tiefpunkt. Schuld daran ist das Aufeinandertreffen verschiedener Faktoren. Als Folge einer Dekade des billigen Geldes, das in den Ressourcensektor geflossen ist, wurde das Angebot just in dem Moment ausgeweitet, als sich das chinesische Wirtschaftswachstum abschwächte und China entschied, sich von seinem bisherigen auf Rohstoffe fokussierten Wirtschaftsmodell wegzubewegen.

Auf der Angebotsseite hat das Aufkommen der Schieferölproduktion, die dank technischer Fortschritte möglich wurde, die ausgereifte Ölindustrie nachhaltig getroffen und zu einer Marktübersättigung beigetragen. Gleichzeitig haben sich die Rohstoffwährungen abgewertet, was wiederum in den meisten Produktionsländern eine Kostenreduktion zur Folge hatte. Auch der starke US-Dollar hält die Rohstoffpreise im Zaum, da die meisten Rohstoffmärkte nominal in Dollar bewertet werden und ein steigender Dollar eine eher dämpfende Wirkung auf die Preise hat. Der Preisdruck zwingt Marktteilnehmer dazu, die Leistung zu verbessern, weshalb der starke Dollar geholfen hat, die Produktion weiter anzukurbeln.

Gefangen im Sturm

Seit etwas mehr als einem Jahr sind diese Auswirkungen auch im Markt für Unternehmensanleihen sichtbar, wobei der Markt für US-Hochzinsanleihen die Konsequenzen am stärksten zu spüren bekommen hat, da der Anteil des Energiesektors in diesem Markt zwischen 2007 und 2015 von 5 Prozent auf über 15 Prozent 2015 gewachsen ist.

Da sich gleichzeitig der Druck auf andere rohstoffbezogene Sektoren wie Metall, Minen und Chemikalien erhöht hat, sank der US-Hochzinsanleihenmarkt im Verlaufe von 2015 um fast fünf Prozent. Dies ist die schlechteste Jahresperformance seit der Finanzkrise 2008 und der Dotcom-Blase im Jahr 2000.  Ohne eine substanzielle Erholung der Rohstoffpreise dürften die Ausfallraten deshalb in den kommenden Monaten zunehmen. Der Druck ist bereits deutlich erkennbar: 70 Prozent der Papiere im US-Energiesektor werden bereits auf dem Niveau „distressed“ gehandelt, das heißt auf einem Level von mehr als 1000 Basispunkten über Staatsanleihen.

Zahlungsausfälle nehmen zu

Gemäß einer Studie der Rating-Agentur Moody’s haben sich die Zahlungsausfälle bei Emittenten von hochverzinslichen Unternehmensanleihen im 2015 auf USD 76 Milliarden fast verdoppelt. Angeführt wird die Liste der Zahlungsausfälle vom meistgeplagten Sektor des Jahres, der Öl- und Gasindustrie. Diese machten alleine im vierten Quartal 30 Prozent der Zahlungsausfälle aus. Beinahe die Hälfte aller Zahlungsausfälle sind im US Markt und ein Viertel in Europa zu verzeichnen. Nach Emittenten gewichtet ergibt sich daraus für spekulative Anleihen eine globale Ausfallrate, die in den USA bis zum Ende des vierten Quartals auf 3,2 Prozent und in Europa auf 3,4 Prozent anstieg (von 2,7 Prozent respektive 2,2 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Quartal).

Moody’s erwartet nun, dass das Zahlungsausfallrisiko im Zuge der Ausweitung der Risikoprämien sowie des andauernden Drucks auf rohstoffbezogene Sektoren und der wirtschaftlichen Abschwächung in China im 2016 weiter ansteigen wird. Derzeit prognostiziert die Rating-Agentur, dass die globale Ausfallrate bis Ende Jahr auf 3,9 Prozent steigen wird. Dabei dürfte die US-Ausfallraten auf 4,4 Prozent klettern und die europäische mehr oder weniger bei drei Prozent verbleiben.

Ausblick

Der Abschwung der Rohstoffpreise stellt eines der wesentlichen Risiken in Phasen lockerer Geldpolitik dar. Er zeigt die Fehlallokation von Kapital auf, die von einer Herdenmentalität begünstigt wird und in einer Vermögenspreisblase endet. Der Rohstoffbereich ist ein klassisches Beispiel einer platzenden Vermögenspreisblase. In der Konsequenz daraus war das Vermeiden von Emittenten im Rohstoff- und Energiesektor ein entscheidendes Mittel, um im vergangenen Jahr Portfolios zu schützen. Dies wird sich in den kommenden Monaten kaum ändern.

www.fixed-income.org
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