YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Bill Gross Investment Outlook: Die globale Wirtschaft steht vor einem Paradigmenwechsel

Janus-Stratege Bill Gross rät bei Anleiheinvestments zu kurzen Laufzeiten und empfiehlt, von Bankaktien die Finger zu lassen

Die Phase des starken globalen Kreditwachstums zur Finanzierung der Wirtschaft geht - zumindest in der jetzigen Form - zu Ende. Gleichzeitig signalisieren die stark gefallenen Kurse von Bankaktien ein sich gravierend verschlechterndes Umfeld für den Finanzsektor. Zu dieser Einschätzung kommt Bill Gross, Fondsmanager und Anlagestratege des US-amerikanischen Asset-Managers Janus Capital in seinem aktuellen Investmentausblick. „Die Sparer werden misstrauisch, weil der Schuldenberg immer höher wird. Dazu haben die Finanzaufseher Hürden aufgebaut, um das ungezügelte Kreditwachstum einzudämmen“, so Gross. „Unterm Strich stehen der Ertrag sicherer Anlagen - egal ob Staatsanleihen oder Bankeinlagen - und die extrem niedrigen Risikoprämien von Aktien in einem unangemessen Verhältnis zum Anlagerisiko - sowohl historisch als auch mathematisch gesehen.“ In diesem Zusammenhang weist der Janus-Stratege darauf hin, dass die negativen Zinsen mittlerweile 40 Prozent des Bondmarktes in der Eurozone beherrschen und sich nunmehr einem Virus gleich nach Japan ausdehnen, was die Investoren vor ein Rätsel stellt. „Warum soll jemand Geld verleihen, wenn er doch von vornherein weiß, dass er irgendwann in der Zukunft weniger davon zurückbekommt?“, bringt Gross das aktuelle Paradoxon für Sparer auf den Punkt. „Einen solchen Zustand hätten sich vor einigen Jahren selbst die klügsten Ökonomen nicht vorstellen können. Doch jetzt loten die Notenbanken immer neue Tiefen aus und schauen, ob sie die Zinssätze um weitere 10, 20 oder 50 Basispunkte nach unten schleusen können.“

Negative Zinsen aber drohen Banken auf Dauer unprofitabel zu machen, weil sich die Zinskurven weltweit verflachen und die Nettozinsmargen der Geldhäuser dadurch immer schmaler werden. „Der starke Einbruch von Bankaktien mag mit einer Reihe von Faktoren zu erklären sein - etwa den verschärften regulativen Anforderungen und den drohenden Pleiten im Energie- und Rohstoffsektor, aber die zukünftigen Nettoerträge von Banken werden bezogen auf das Aktienkapital denen von Versorgeraktien ähneln“, so der Janus-Stratege. „Entweder Bank- beziehungsweise Finanztitel schreien danach gekauft zu werden oder sie sind ein dauerhaftes Opfer von Abschreibungen, schärferer Regulierung und sinkenden Margen - ich plädiere für Letzteres.“ Ähnlich kritisch sieht Gross andere Geschäftsmodelle im Finanzsektor, etwa wenn langfristige Verpflichtungen dadurch unterlegt sind, dass mit Risikoanlagen zukünftige Erträge von 7 bis 8 Prozent erwirtschaftet werden. Zu diesen Unternehmen zählt der Janus-Experte Lebensversicherungen ebenso wie Pensionsfonds. „Diese Modelle sind selbst ein Risiko“, ist Gross überzeugt. „Nicht notwendigerweise wegen der Gefahr einer Pleite, sondern wegen der zukünftig niedrigeren Profitabilität.“ Aufgrund der negativen Zinsen könnten diese Unternehmen nicht ausreichend hohe Kapitalerträge erwirtschaften, um ihre Verpflichtungen abzudecken.

„Und das ist nicht das Ende“, warnt Gross. Wenn es mit den negativen Zinsen nicht gelänge, ein akzeptables nominelles Wachstum in Gang zu bringen, dürfte das Friedman-Bernanke-Konzept installiert werden, bei dem - in einem übertragenen Sinn - gezielt Geld aus einem Helikopter geworfen wird, um damit den Konsum zu stimulieren. „Ich habe keine Ahnung, wie das einigermaßen praktikabel umgesetzt werden soll, aber die Idee wird immer häufiger von Experten und Meinungsmachern aufgegriffen“, beobachtet der Anlagestratege. „Kann das oder eine andere Alternative eine Möglichkeit sein, um das „System“ zu retten? Wir sollten es herausfinden. Aber die Erfahrungen der vergangenen sieben Jahre sprechen dafür, dass das Ergebnis mehr schlecht als recht ausfällt. Und irgendwann könnte dem System einfach die Energie ausgehen.“

Vor diesem Hintergrund fallen die Investmentempfehlungen von Gross eindeutig aus: Anleger sollten nicht zu Hochzinspapieren oder zu Bankaktien wegen ihres niedrigen Kurs-Buchwertverhältnissen greifen. „Das sind vergiftete Äpfel, denn diese Investments erscheinen nur wegen der niedrigen beziehungsweise negativen Zinsen so verlockend“, mahnt Gross. Zudem sollten sich die Investoren des Momentums bewusst sein, dass die Kurse von Bundesanleihen und US-Staatsanleihen durch die negativen Zinsen bekommen haben. „Ein Anstieg der Renditen um 10 Basispunkte an einem Tag reicht aus, um den Jahresertrag einer dreißigjährigen Staatsanleihe mit einem Kupon von 2,5 Prozent aufzuzehren“, beschreibt der Janus-Experte das Zinsänderungsrisiko. Er empfiehlt daher zwei Dinge strategisch zu tun, um die negativen Zinsen auszuhebeln: „Halten Sie die Laufzeiten bei ihren Anleiheinvestments kurz und leihen Sie sich zu den günstigen Konditionen in moderatem Umfang zusätzliche Mittel. Damit können Sie Ihren Kapitaleinsatz hebeln, so dass Sie Renditen beziehungsweise erwartete Erträge von fünf bis sechs Prozent erzielen können.“


www.fixed-income.org
--------------------------------------------------
BONDBOOK Restrukturierung von Anleihen
Auf 104 Seiten werden detailliert alle wichtigen Hintergründe rund um die Restrukturierung von Anleihen für Unternehmen und Anleihegläubiger erläutert.
Die Ausgabe kann zum Preis von 29,00 Euro (inkl. USt. und Versand) beim Verlag oder im Buchhandel (ISBN 978-3-9813331-2-1) bestellt werden.
www.restrukturierung-von-anleihen.com
--------------------------------------------------

Investment
10,00% ASK Chemical 2029: Ein Spezial­chemie Her­steller. 2024 ca. 700 Mio. Umsatz, Gross Profit ca. 140 Mio. Euro, EBITDA ca. 80 Mio. Euro und ein…
Weiterlesen
Investment
STADA Arznei­mittel – bekannt durch Marken wie Grippo­stad oder den Husten­saft Silomat – ist IPO-Kandidat für das Jahr 2025 und über­zeugt mit seinem…
Weiterlesen
Investment
Für den Ende 2023 auf­ge­legten Anleihe­fonds SQUAD Aguja Bond Oppor­tunities (institu­tionelle Tranche: WKN A3EYU8) erachtet der Fonds­berater Fabian…
Weiterlesen
Investment
Für unseren in 10/2023 aufgelegten Anleihe­fonds FAM Credit Select mit High Yield ähn­licher Rendite und einem Invest­ment Grade Rating im Schnitt…
Weiterlesen
Investment
Die Anleihe der Platform Group AG (TPG), die zuletzt um 20 Mio. Euro auf ein aus­ste­hendes Volumen von ins­ge­samt 50 Mio. Euro aufge­stockt wurde,…
Weiterlesen
Investment
Aus Sicht so mancher Kommen­tatoren befindet sich Europa in einer Abwärts­spirale. Die US-Regie­rung unter Donald Trump bringt erheb­liche…
Weiterlesen
Investment
2024 war kein gutes Jahr für nach­haltige Invest­ments. Regula­to­rischer Frust und eine ESG-Gegen­reaktion gingen einher mit zuneh­menden…
Weiterlesen
Investment
Die Bank of England hat wie er­war­tet den Leitzins zum dritten Mal seit Sommer 2024 um 25 Basis­punkte gesenkt. Er liegt nun bei 4,50 Prozent. ­Ein…
Weiterlesen
Investment
Gold hat im Jahres­verlauf 2024 eine beein­druck­ende Perfor­mance gezeigt, und auch in den ersten Wochen des neuen Jahres legten die Notie­rungen…
Weiterlesen
Investment
M&G Investments gibt heute die Verein­barung über den Kauf einer Mehr­heits­beteiligung an P Capital Partners (PCP) bekannt. Als ein führendes…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!