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Fidelity Halbjahresausblick: Zentralbanken halten Zinsen 2015 niedrig

Steigende Zahl von Fusionen und Übernahmen kann Anleihen belasten

Andrew Wells, Global Chief Investment Officer für Anleihen, und David Buckle, Leiter Quantitative Research bei Fidelity Worldwide Investments, geben ihren Ausblick für die Anleihemärkte für das zweite Halbjahr 2015.

Andrew Wells:
„Die Notenbanken in Japan und Europa werden ihre Anleihekaufprogramme weiter fortsetzen. Zwar kamen zuletzt Spekulationen auf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Anleihekäufe vorzeitig beenden wird. Doch damit würde sie ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen und erhebliche Marktturbulenzen riskieren. Zudem dürfte die EZB mit einem solchen Schritt abwarten, bis handfeste Daten bestätigen, dass die Erholung in weiten Teilen der Eurozone angekommen ist und sich das Beschäftigungswachstum auch in den Peripheriestaaten und nicht nur in Frankreich und Deutschland beschleunigt.“

David Buckle: „Der expansiven Geldpolitik der EZB und der Bank of Japan stehen die USA gegenüber, wo die Federal Reserve Bank derzeit eher zu einer Anhebung der Leitzinsen neigt. Allerdings wird dies nicht geschehen, so lange kein Druck von Seiten der Inflation festzustellen ist. Wir rechnen frühestens Ende 2015, vielleicht erst Anfang 2016 mit einem ersten Zinsschritt.
Die Politik der großen Zentralbanken wird die Zinsen über den gesamten Jahresverlauf hinweg niedrig halten. Vor allem bei Bundesanleihen sehen wir abgesehen von kurzfristig zunehmenden Kursschwankungen keinen Grund für einen substanziellen Anstieg der Renditen.“

Andrew Wells: „Als Belastung für die Anleihemärkte könnte sich ein schwächelndes globales Wirtschaftswachstum erweisen. Allerdings scheint zum einen die konjunkturelle Flaute in den USA, die zu Beginn 2015 festzustellen war, nachzulassen. Zum anderen führt das Anleihekaufprogramm der EZB auch am Markt für Unternehmensanleihen zu niedrigeren Zinsen. Die Tatsache, dass sich Firmen günstig finanzieren können, stützt die Konjunktur. Wir gehen daher von einer Beschleunigung des Wirtschaftswachstums aus.
Negativen Einfluss auf die Anleihemärkte könnten auch Fusionen und Übernahmen (M&A) haben. Das vergangene Jahr hat vor allem in den USA eine starke M&A-Aktivität gesehen, die sich dieses Jahr fortzusetzen scheint. Da Fusionen und Übernahmen häufig mit Fremdkapital finanziert werden, erhöht sich die Verschuldung der Unternehmen. Das kann zu einer Herabstufung bonitätsstarker Emittenten führen und ginge zu Lasten der Anleiheinvestoren.“

David Buckle: „Eine positive Sicht haben wir aufgrund der geldpolitischen Lockerung in Japan und in China auf die asiatischen Bondmärkte. In China wird es notwendig sein, die geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen noch auszuweiten, um die schwächelnde Konjunktur zu stützen.“

Andrew Wells: „Interessant erscheinen derzeit auch Schwellenländeranleihen, wo der Anleihemarkt den Kinderschuhen entwächst. Sie bieten verglichen mit Titeln aus den Industriestaaten attraktivere Renditen, und ein steigendes Anlegervertrauen dürfte wieder zu stärkeren Zuflüssen in diese Anlageklasse führen. Aber auch die Hochzinsmärkte, an die derzeit gute Firmen drängen, die sich früher ausschließlich über Banken finanziert haben, erscheinen attraktiv. Der wahrscheinlich beste Weg, in den kommenden 18 Monaten in Anleihen zu investieren ist allerdings ein strategischer Anleihemix, der eher einen Total-Return-Ansatz verfolgt, statt sich an einem Index zu orientieren. Ein strategischer Mix aus Staats-, Unternehmens-, Hochzins-, Schwellenländer- und inflationsgeschützten Anleihen, der flexibel und aktiv an die jeweilige Marktsituation angepasst wird, kann das Risiko gegenüber einer konzentrierten Anlage in einzelne Märkte, Währungen oder Zinszyklen reduzieren. Dabei sollten Anleger berücksichtigen, dass die Liquidität durch das Eingreifen der Zentralbanken an den Rentenmärkten sowie durch regulatorische Maßnahmen tendenziell abnimmt. Das kann zu deutlichen Kursbewegungen nach oben und nach unten führen.“


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