Die Hörmann Finance GmbH erzielte 2014 einen Konzernumsatz von 418,0 Mio. Euro (Vorjahr: 438,8 Mio. Euro). Der Rückgang um rund 4,7 % im Vergleich zum Vorjahr resultierte vor allem aus einer sehr schwachen Nachfrage im Bereich schwere Lkw, die das Geschäftsfeld "Automotive" erheblich belastete. Zusätzlich führte der Konflikt in der Ukraine zu deutlich reduzierten Auftragsabrufen. In den Geschäftsbereichen "Engineering" und "Dienstleistung Kommunikation" konnten die Erwartungen dagegen weitgehend erfüllt werden. Das operative EBIT vor Restrukturierungskosten reduzierte sich im Konzern infolge des niedrigeren Geschäftsvolumens deutlich auf 6,4 Mio. Euro (Vorjahr: 14,3 Mio. Euro).
Im Geschäftsfeld "Automotive" verringerte sich das Umsatzvolumen 2014 um 12,1 % auf 348,4 Mio. Euro (Vorjahr: 396,5 Mio. Euro). Neben der schwachen Nachfrage in Westeuropa sowie den Auswirkungen des Russland-Ukraine Konfliktes wurde die Geschäftsentwicklung in diesem größten Segment der Hörmann Finance Gruppe zusätzlich von der Einführung der EURO-VI-Abgasnorm für Lkw zum 1. Januar 2014 gebremst, die am Jahresende 2013 Vorzieheffekte bewirkt hatte. An den Standorten Penzberg und Gustavsburg wurde ein Restrukturierungsprogramm initiiert, um die Kapazitäten an die reduzierte Nachfrage anzupassen. Die daraus entstehenden Einmalaufwendungen wurden in Höhe von 6,8 Mio. Euro in 2014 erfasst. Durch die Restrukturierungsaufwendungen und den Umsatzrückgang reduzierte sich das Segment-EBIT auf -4,4 Mio. Euro bzw. +2,4 Mio. Euro vor Restrukturierungskosten nach +11,8 Mio. Euro im Vorjahr.
Im Geschäftsfeld "Engineering" blieb die Nachfrage sowohl aus der Baubranche als auch im Bereich Intralogistik hoch. Durch die Erstkonsolidierung der Hörmann Logistik GmbH, München, auf die 2014 ein Volumen von 29 Mio. Euro entfiel, stieg der Bereichsumsatz im Jahresvergleich von 8,9 Mio. Euro auf 37,8 Mio. Euro. Das Segment-EBIT belief sich auf 2,1 Mio. Euro (Vorjahr: 0,8 Mio. Euro).
Im Geschäftsfeld "Dienstleistung Kommunikation" stieg der Umsatz 2014 um 2,9 % auf 29,6 Mio. Euro (Vorjahr: 28,8 Mio. Euro). Hier standen der abgeschwächten Nachfrage im Bereich Photovoltaik und dem Stopp eines größeren Freileitungsbau-Projektes mehrere neue Aufträge gegenüber. Unter anderem übernimmt Hörmann Finance die Elektrifizierung des Personentransportsystems zum Satelliten-Terminal am Flughafen München und stattet den Hauptbahnhof München mit verschiedenen Beleuchtungsprojekten aus. Darüber hinaus ging im Bereich Warnsysteme ein größerer, mehrjähriger Auftrag von einem schwedischen Kunden ein, der bereits 2014 positiv zum Ergebnis beitrug. Insgesamt lag das Segment-EBIT bei 2,4 Mio. Euro nach 2,0 Mio. Euro im Vorjahr.
Inklusive der Restrukturierungskosten (6,8 Mio. Euro) verringerte sich das Konzern-EBIT der Hörmann Finance GmbH 2014 von 14,3 Mio. Euro auf -0,4 Mio. Euro.
Im Finanz- und Zinsergebnis, das sich auf -6,0 Mio. Euro (Vorjahr: -1,9 Mio. Euro) belief, schlugen zusätzlich Zinsaufwendungen für die im Dezember 2013 begebene Anleihe sowie für Pensionsverpflichtungen zu Buche, die sich aufgrund der Marktzinsentwicklung deutlich erhöhten.
Der verlustreiche Geschäftsbetrieb der Ermafa Guss GmbH wurde mit Wirkung zum 1. Juni 2014 veräußert, was zu außerordentlichen Aufwendungen für Entkonsolidierung und Geschäftsaufgabe von 1,4 Mio. Euro und damit wesentlich zu dem außerordentlichen Ergebnis von -1,5 Mio. Euro führte. Das Netto-Ergebnis betrug -10,1 Mio. Euro nach einem Jahresüberschuss von 10,6 Mio. Euro im Vorjahr.
Die Bilanzsumme der Hörmann Finance Gruppe, die 2014 durchschnittlich 2.479 Mitarbeiter inklusive Auszubildende (Vorjahr: 2.420) beschäftigte, verringerte sich von 233,7 Mio. Euro auf 221,2 Mio. Euro. Hier stand dem niedrigeren Eigenkapital von 70,7 Mio. Euro (Vorjahr: 80,7 Mio. Euro) und der Optimierung des Working Capital der Zugang von 2.056.903 Aktien der Funkwerk AG gegenüber, die Hörmann Finance in 2014 erworben hat. Dadurch hält die Hörmann Finance eine Beteiligungsquote an der Funkwerk AG von rund 25 %, sodass die Gesellschaft erstmals "at equity" konsolidiert wurde. Die Eigenkapitalquote im Hörmann Finance Konzern belief sich im Berichtjahr auf 31,9 % (Vorjahr: 34,6 %). Die liquiden Mittel lagen am Jahresende 2014 bei 87,9 Mio. Euro (Vorjahr: 97,8 Mio. Euro) und der Nettofinanzmittelbestand nach Abzug der Verbindlichkeiten aus der Anleihe bei 32,4 Mio. Euro (Vorjahr: 40,2 Mio. Euro).
Im Geschäftsjahr 2015 rechnet Hörmann Finance mit einer weiterhin verhaltenen Nachfrage im Bereich Automotive, sodass der Umsatz in diesem Segment voraussichtlich erneut leicht auf 330 bis 335 Mio. Euro zurückgeht. Das in dem Segment umgesetzte Restrukturierungsprogramm soll ab 2015 zu einer jährlichen Kostenentlastung von etwa 7 Mio. Euro und einer deutlichen Erhöhung der Flexibilität führen, sodass das Segment-EBIT im Gesamtjahr trotz des niedrigeren Geschäftsvolumens auf etwa 3,5 Mio. EUR steigen dürfte. Im gesamten Hörmann Finance Konzern wird der Umsatz 2015 aus heutiger Sicht bei etwa 415 bis 425 Mio. Euro und das EBIT bei rund 8 Mio. Euro liegen.
Mit Wirkung zum 1. April 2015 übernahm Johann Schmid-Davis (40), der seit 2001 in der Hörmann-Gruppe beschäftigt ist, die kaufmännische Geschäftsführung der Hörmann Finance GmbH, Kirchseeon. Er folgt Karl Bernhard Doniat (64), der nach mehr als 30-jähriger Tätigkeit bei der Hörmann-Gruppe Mitte 2015 wie geplant in den Ruhestand geht. Mit der Bestellung von Johann Schmid-Davis sind die Kontinuität im Unternehmen und ein reibungsloser Generationswechsel gesichert. Sprecher der Geschäftsführung der Hörmann Finance GmbH bleibt Alfons Hörmann (54).
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Hörmann Finance: Ergebnis durch hohe Restrukturierungskosten belastet; Jahresfehlbetrag beläuft sich auf 10,1 Mio. Euro
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