Irgendwann – hoffentlich schon bald – wird das Coronavirus weniger bedrohlich sein und die US-Wirtschaft wieder arbeiten. Aber das ist nicht frei von Herausforderungen. Folgende halten wir fu?r besonders wichtig:
- Manche, wenn nicht viele Unternehmen werden den Lockdown unabhängig von seiner Länge nicht u?berstehen oder erst spät wieder zu arbeiten beginnen. Manche Arbeitnehmer verlieren dadurch ihren Job.
- Manche Arbeiter werden erst dann wieder an ihren Arbeitsplatz zuru?ckkehren, wenn die recht großzu?gigen Leistungen der Arbeitslosenversicherung auslaufen. Einige Unternehmen mu?ssen sich daher vielleicht um neues und mitunter unerfahrenes Personal bemu?hen, das weniger produktiv ist.
- Wenn Hersteller von Vorprodukten aufgeben mu?ssen, haben deren Kunden entweder Pech (und bekommen selbst massive Probleme) oder mu?ssen neue Zulieferer finden. Das kann zeit- und kostenintensiv sein.
Der Neustart der Wirtschaft wird zu einer komplexen Koordinationsaufgabe: Die Produktionsfaktoren Arbeit, Management, Kapital – und Finanzen – mu?ssen sich neu sortieren, internationale Lieferketten mu?ssen neu aufgebaut werden, alles in einer Zeit der Unsicherheit.
Wir wissen weder, wie sehr sich die Nachfrage erholt, noch ob eine zweite Infektionswelle kommt. Unklar ist, ob wirksame Behandlungen und Impfstoffe entdeckt werden, wann welche Export- und Importmärkte wieder zur Verfu?gung stehen und vieles mehr.
Versuchen wir es mit einer Analogie: Stellen Sie sich vor, Sie könnten beliebig oft in die Vergangenheit reisen und wu?rden dann immer wieder dasselbe Weinglas zerbrechen. Jedes Mal hätten Sie andere Scherben. Aber es gibt nur eine Möglichkeit, es wieder zusammenzusetzen: Stu?ck fu?r Stu?ck.
Damit die Weltwirtschaft wieder so ist wie vor COVID-19, mu?ssten alle Einzelteile (Arbeit, Management, Kapital, Finanzierung, Lieferketten) exakt so zusammengesetzt werden, wie es fru?her war. Wir halten das fu?r sehr unwahrscheinlich. Die Aufgabe wäre zu komplex, zumal manche Teile von Anfang an fehlten. Außerdem wu?rden wir dann eine Wirtschaft rekonstruieren, die durchaus Schwächen hatte. Der letzte Konjunkturzyklus ging mit u?bermäßiger Verschuldung, mangelnden Investitionen in Produktivkapital und viel zu hohen Ausschu?ttungen an Aktionäre einher. Er war nicht nachhaltig. Wie sollten risikobehaftete Wertpapiere also bewertet sein, wenn wir jetzt versuchen, die Wirtschaft neu aufzubauen?
Unserer Ansicht nach hängen die Aktienbewertungen von drei Dingen ab: Gewinne, Wachstumserwartungen und Unternehmensrisiken. Wie wir gerade erst in Bekannte Unbekannte schrieben, sind fu?r Unternehmen Liquidität und Überleben heute wichtiger als zwei der drei bewertungsrelevanten Faktoren, nämlich Wachstumserwartungen und Gewinne. Fu?r die nächste Zeit rechnen wir mit niedrigeren Erträgen, schwächerem Wachstum und höheren Risiken – und damit mit keinem einfachen Umfeld fu?r risikobehaftete Wertpapiere.
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Foto: Erik Weisman © MFS Investment Management
In tausend Stücken - Wir erwarten niedrigere Erträge, schwächeres Wachstum und höhere Risiken - und damit schwierige Zeiten für risikobehaftete Wertpapiere
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