Der Konzernumsatz der Rickmers Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2015 um 7,6 Prozent von 545,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 587,0 Millionen Euro erhöht. Die Haupttreiber dieser positiven Entwicklung waren der gegenüber dem Euro stärkere US-Dollar sowie die Vergrößerung der gemanagten Flotte auf 130 Schiffe zum 31. Dezember 2015 (110 Schiffe zum 31. Dezember 2014). Das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich von im Vorjahr 209,5 Millionen Euro um 20,8 Prozent auf 253,1 Millionen Euro. Auch hier wirkte sich der stärkere US-Dollar positiv aus. Darüber hinaus basiert die deutliche EBITDA-Steigerung in wesentlichen Teilen auf aktivem Kostenmanagement.
Vor Berücksichtigung von saldierten Wertberichtigungen auf das Schiffsanlagevermögen erzielte die Rickmers Gruppe 2015 ein Konzernergebnis von 1,3 Millionen Euro (4,0 Millionen Euro im Vorjahr). Nach Einbeziehung von saldierten Wertberichtigungen auf das Schiffsanlagevermögen, die jedoch nicht zahlungswirksam sind, beendete die Rickmers Gruppe das Geschäftsjahr 2015 mit einem Konzernergebnis von -135,5 Millionen Euro (2,1 Millionen Euro im Vorjahr).
Im Segment Maritime Assets erhöhte sich der Umsatz um 50,1 Millionen Euro auf 402,3 Millionen Euro (352,2 Millionen Euro im Vorjahr). Neben dem Flottenwachstum durch die abgelieferten 9.450-TEU-Containerschiffsneubauten im zweiten Halbjahr basierte der Umsatzanstieg insbesondere auch auf der vorteilhaften Entwicklung des USD/EUR-Wechselkurses. Die teilweise auslaufenden margenstarken Charterverträge mit Anschlussvercharterungen auf aktuell niedrigerem Marktniveau wirkten sich indes deutlich gegenläufig aus. Insgesamt gelang es dem Segment Maritime Assets, den im Geschäftsbericht 2014 prognostizierten Umsatz zu übertreffen.
Unter anderem aufgrund der bereits zum 31. Juli 2014 eingestellten Geschäftstätigkeit der Rickmers Crewing GmbH ging die Rickmers Gruppe für das Segment Maritime Services im Geschäftsbericht 2014 von einem leichten Umsatzrückgang für das Geschäftsjahr 2015 aus. Neue Managementaufträge für Schiffe Dritter sowohl in Hamburg als auch in Singapur sowie eine positive USD/EUR-Wechselkursentwicklung konnten die Umsatzverluste aufgrund der eingestellten Geschäftstätigkeit jedoch überkompensieren. So steigerte das Segment Maritime Services den Umsatz für das Geschäftsjahr 2015 von im Vorjahr 102,7 Millionen Euro auf 124,9 Millionen Euro, was einer Steigerung von 21,6 Prozent entspricht.
Das Segment Rickmers-Linie fokussierte sich im Geschäftsjahr 2015 auf die Haupthandelsrouten und eine Anpassung der eingesetzten Flottenkapazität. Dadurch reduzierten sich unter anderem die Anzahl der durchgeführten Reisen sowie das transportierte Frachtvolumen gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Millionen auf 1,8 Millionen Frachttonnen. Durch die vorteilhafte USD/EUR-Wechselkursentwicklung erzielte das Segment dennoch einen Umsatz in Höhe von 172,1 Millionen Euro, der wie im Geschäftsbericht 2014 prognostiziert unter dem Vorjahresniveau von 189,5 Millionen Euro liegt.
Wesentliche Bankdarlehensfinanzierung erneut erfolgreich verlängert
Das Unternehmen ordnete bereits im Februar 2015 wesentliche Bankdarlehen im Volumen von 1,39 Milliarden US-Dollar erfolgreich neu. Am 9. März 2016 konnte die Rickmers Gruppe zudem die vorfällige Laufzeitverlängerung eines bedeutenden Teilvolumens (zum Stichtag 31. Dezember 2015 knapp 520 Millionen US-Dollar) dieses Pakets mit einer der wesentlichen Hausbanken bis in die Jahre 2020/2021 im Grundsatz vereinbaren. Es handelt sich hierbei um Finanzierungsverträge für fünf Containerschiffe mit einer Kapazität von je 13.600 TEU.
Ratingnote bestätigt
Auf Basis der Geschäftszahlen für das vergangene Jahr 2015 bestätigte die Rating-Agentur Creditreform am 3. März das bestehende Rating von B- für die Rickmers Holding AG.
Geschäftsjahresprognose 2016
Für das Geschäftsjahr 2016 sieht die Rickmers Gruppe verschiedene Herausforderungen im Marktumfeld. Trotz der zu erwartenden leichten Erholung der gesamtwirtschaftlichen Lage wird sich dies voraussichtlich nicht in der Entwicklung der Charter- und Frachtraten widerspiegeln, die voraussichtlich auf niedrigem Niveau verharren werden. Neben einer rückläufigen Umsatzentwicklung, u.a. aufgrund der Entkonsolidierung eines Joint Ventures (drei 9.450-TEU-Containerschiffe) zum 1. Januar 2016, erwartet die Gruppe auch ein moderat bis deutlich unter dem Geschäftsjahr 2015 liegendes operatives Ergebnis (EBITDA). Um den Eintrübungen der Schifffahrtsmärkte sowie den herausfordernden Kapitalmarktbedingungen entgegen zu wirken, hat der Aufsichtsrat der Rickmers Holding AG einem durch den Vorstand beschlossenen Maßnahmenpaket am 4. März 2016 zugestimmt. Dies beinhaltet neben der Veräußerung/Monetarisierung von ausgewählten Non-core-Schiffs- sowie Unternehmensbeteiligungen die Refinanzierung von ausgewählten Bankdarlehen sowie die Optimierung der gruppenweiten Kostenstrukturen. Des Weiteren sieht die Rickmers Gruppe vor, aktiv Kundenbeziehungen zu pflegen, um auch künftig Charterverträge frühzeitig zu verlängern sowie eine Flottenexpansion mittels Schiffen Dritter weiter vorantreiben zu können.
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