YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Das Risiko eines zweiten Aktienmarkt-Crashs im Jahr 2020 steigt

von David Wehner, Senior Portfoliomanager bei der Do Investment AG

Die globale wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheit befindet sich auf einem neuen Allzeit-Hoch und überschreitet die Finanzkrise und die Eurokrise bei weitem. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden bei derzeitigen Prognosen zu einer Reduktion des globalen Bruttoinlandsproduktes um 3,5 Prozent führen. Die Volkswirtschaft der USA und der Eurozone leiden überproportional unter den Abschottungsmaßnahmen. Derzeit sehen die Prognosen für die Eurozone eine Reduktion der Wirtschaftsleistung von 8 Prozent und für die USA von 6,5 Prozent vor. Die Zentralbanken und die Politik versuchen die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie mit Stützungspaketen in Höhe von mehreren Billionen Euro zu mindern.

Erst in der vergangenen Woche beschloss die Bundesregierung ein neues Konjunkturpaket über 130 Milliarden Euro und die Europäische Zentralbank hat ihr Anleihe-Kaufprogramm um weitere 600 Milliarden Euro erhöht. Inwiefern diese Maßnahmen wirken, wird sich in den nächsten Monaten herausstellen. Derzeit sind die aktuellen volkswirtschaftlichen Indikatoren weiterhin tief rot und signalisieren lediglich eine leichte Erholung in Folge der Lockerungsmaßnahmen. Die Zentralbanken, der Internationale Währungsfonds, Regierungsstellen und Analysten gehen von einem langsamen und langwierigen Erholungspfad aus.

Hoffnung verleiht Flügel

Mit Blick auf den Aktienmarkt könnte man sich die Frage stellen, ob wir uns in Folge der Corona Pandemie tatsächlich in einer Rezession befinden. Die globalen Aktienindizes haben in den vergangenen zehn Wochen schwindelerregende Höhen erreicht und zum Teil ihre Allzeit-Höchststände eingestellt bzw. eine positive Jahresperformance erreicht. Eine Börsenweisheit besagt, dass der Aktienmarkt einen Vorlauf von sechs Monaten hat und somit die wirtschaftliche Erholung in den folgenden Quartalen einpreist. Diese Annahme ist sicherlich richtig. Allerdings würde dies bedeuten, dass sich die US-Wirtschaft zum Jahresende, gemessen am breiten S&P 500 Index oder dem Technologie-Index Nasdaq 100, komplett erholen wird. Dieses Tempo ist jedoch sehr unwahrscheinlich. Neben der Hoffnung auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung haben die Liquiditätsmaßnahmen der Zentralbanken und die Konjunkturpakete der Regierungen einen erheblichen Einfluss auf den Börsenverlauf der letzten Wochen gehabt. Die Dynamik an den Märkten hat zu einer Euphorie geführt, die mittlerweile auch Privatinvestoren erreicht hat. Die Anzahl der Handelsgeschäfte überstieg den Durchschnitt der letzten Jahre mehrfach. Dabei bevorzugen Privatanleger in den USA Aktien von Unternehmen mit besonders schwachen Bilanzkennzahlen und treiben selbst insolvente Unternehmen mit ihren gehebelten Investitionen in ungeahnte Höhen. Daneben haben Hedge-Fonds ihre spekulativen Positionen kreditfinanziert erheblich erhöht. Mittlerweile hat der Aktienmarkt hohe fundamentale Bewertungskennzahlen erreicht, die in den nächsten Monaten durch Unternehmensberichte bestätigt werden müssen. Allein im Monat Juni sind die europäischen Börsen um über 10 Prozent im Preis gestiegen.

Das Chancen-Risiko-Verhältnis kehrt sich langsam um

Es ist nicht auszuschließen, dass die Irrationalität an den Märkten noch einige Wochen anhält und dazu führt, dass weitere Aktienmarktindizes ihre Höchststände vom Februar testen. Als die Aktienmärkte ihre Jahrestiefststände im März erreichten, überwogen die Chancen. Denn die Bewertungen spiegelten ein stark negatives Szenario wider und einige Branchen wurden zu absoluten Schnäppchenpreisen gehandelt. Nach einer Erholung von nahezu 50 Prozent zeichnet sich ein anderes Bild ab. Die Risiken für den Aktienmarkt sind nicht abgearbeitet worden, sondern momentan nur ausgeblendet. Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie, kann der massive Aufbau von Neuschulden zu schnell steigenden Zinsen im Laufzeitensegment 10 - 30 Jahre führen, was schon in der Vergangenheit eine Aktienmarktkorrektur ausgelöst hatte. Darüber hinaus rückt die US-Wahl im November dieses Jahres näher. Die Corona-Pandemie und die „Black Lives Matter“-Proteste haben eine Wiederwahl Donald Trumps ungewisser gemacht. Sollten die Demokraten im November die Mehrheit im Senat erreichen und den US-Präsidenten stellen, würden Teile der Steuerreform zurückgedreht, was den Aktienmarkt belasten würde.

Wir haben in der zweiten März-Hälfte beherzt zugegriffen und unseren Aktien- und Unternehmensanleihen-Anteil erhöht. Die anschließende Rallye im Mai haben wir dazu genutzt Gewinne zu realisieren und Positionen umzuschichten. Des Weiteren haben wir erste Absicherungsmaßnahmen in unseren Portfolien getroffen.

Über die Do Investment AG:

Die Do Investment AG ist Teil der Unternehmensgruppe von Herrn Silvius Dornier. Eingebunden in ein einzigartiges Netzwerk und in enger Verknüpfung mit dem Family Office der Familie Silvius Dornier werden Privatpersonen, mittelständische Unternehmerfamilien, konservative Institutionen und Stiftungen ganzheitlich in allen Fragen der Vermögensplanung und des Vermögensmanagements betreut. Die Kernkompetenzen der Do Investment AG liegen neben der Strukturierung und Verwaltung von liquiden Vermögenswerten in ausgewählten Sachwertinvestments im Bereich der Agrarwirtschaft. Die Do Investment AG ist durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gemäß Kreditwesengesetz (KWG) zugelassen und unterliegt deren Aufsicht.

www.fixed-income.org

Foto: von David Wehner
© Do Investment AG


Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Es gibt gute Gründe, warum Europas Geldhüter zunehmend zuver­sichtlich scheinen, ihr Inflations­ziel von zwei Prozent in nicht allzu ferner Zukunft zu…
Weiterlesen
Investment

von Christian Scherrmann, US-Volkswirt, DWS

Wie erwartet haben sich die Befürch­tungen einer weiteren massiven Verschlech­terung nach dem sehr schwachen US-Arbeits­markt­bericht für Juli nicht…
Weiterlesen
Investment

von Ulrike Kastens, Volkwirtin Europa, DWS

Die Europäische Zentral­bank (EZB) hat sich auf ihrer letzten Sitzung im Juli 2024 bedeckt gehalten, auf die Daten­abhän­gigkeit hinge­wiesen und…
Weiterlesen
Investment

von Guy Barnard und Nicolas Scherf, Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

Nach dem Erreichen des Zinshochs und den Zinssenkungen der Euro­päischen Zentralbank, der Bank of England und der Zentralbanken in Schweden und der…
Weiterlesen
Investment
Im aktuell wieder attraktiven Zinsumfeld sollten Anleger stärker auf „Safe Assets“ setzen, sagt Jan Schopen, Portfolio­manager/ Analyst im Global…
Weiterlesen
Investment
Die Märkte haben Jerome Powell für seine Rede in Jackson Hole gefeiert, in der er die unmittelbar bevorstehende Zinssenkung ebenso wie den abgekühlten…
Weiterlesen
Investment

von Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management

Aufgrund abnehmender Liquiditäts­flüsse in die Finanz­märkte nähern sich die globalen Aktien­märkte mit zunehmender Wahr­schein­lich­keit einer…
Weiterlesen
Investment

von Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International

Schwächere Arbeitsmarkt­daten schürten in den USA zuletzt neue Rezessions­ängste. Der US-Notenbank käme eine wirtschaft­liche Abkühlung nicht…
Weiterlesen
Investment

von Alexander Pelteshki, Portfoliomanager bei Aegon Asset Mangement

Der August erwies sich erneut als vola­tiler Markt und be­stätigte seinen Ruf als einer der un­be­rechen­bar­sten Monate für Kredit­spreads. Der…
Weiterlesen
Investment

Wahlergebnisse in den Schwellenländern scheinen das Wachstum zu stützen, während die Wahlen in den USA näher rücken

Trotz zuneh­mender geo­poli­tischer Span­nungen waren die glo­balen Rahmen­be­din­gungen für Schwellen­länder­an­leihen fast das gesamte Jahr über…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!