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J.P. Morgan Asset Management: Folgt nach dem volatilen Sommer ein stürmischer Herbst?

„Guide to the Markets” für das 4. Quartal 2015 beleuchtet das aktuelle Marktgeschehen

Die Experten von J.P. Morgan Asset Management sind überzeugt, dass der globale Wachstumstrend nach wie vor intakt ist, auch wenn die Zinserhöhung durch die US-Notenbank noch auf sich warten lässt: „Die Fed-Vorsitzende Janet Yellen hat sich sehr klar geäußert, dass die Besorgnis um die Schwellenländer – und insbesondere China – den Hauptgrund für die Verzögerung bei der Zinswende in den USA darstellt. Wir sind jedoch überzeugt, dass aktuell eine 'harte Landung' in China trotz ausgeprägter Schwäche im Industriesektor eher unwahrscheinlich ist", unterstreicht Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt.

US-Zinswende in Sichtweite

Im September entschloss sich die US-Notenbank ungeachtet des weiterhin soliden Wachstums der US-Wirtschaft erneut zur Zurückhaltung – die erste Zinserhöhung seit 10 Jahren steht also immer noch aus. „Doch auch wenn Ungewissheit über den Zeitpunkt der Zinsanhebung besteht: Das Tempo der Zinsschritte ist für langfristige Anleger ohnehin wichtiger als der genaue Termin“, betont der Experte. Bei anhaltendem Aufschwung in den Industrieländern und einem steigenden Lohnniveau sollten die Anleger laut dem Experten davon ausgehen können, dass sowohl in den USA als auch in Großbritannien die Leitzinsen in naher Zukunft steigen werden. Dabei sei jedoch zu beachten, dass sowohl die lang- als auch die kurzfristigen Zinsen noch lange Zeit auf historisch niedrigen Niveaus verharren werden.

Galler betont, dass steigende kurzfristige Zinsen letztendlich ein Anzeichen für wirtschaftliche Stärke sind und ein positives Umfeld für Aktien bieten sollten: So haben sich diese historisch betrachtet in den ersten Phasen eines Zinserhöhungszyklus der US-Fed zumeist positiv entwickelt.

Chinas Kraftakt vom Produktions- zum Dienstleistungsstandort
In China dagegen lässt sich die Abkühlung der Wirtschaft sowohl auf strukturelle als auch zyklische Faktoren zurückführen: „Nachdem der Aktienmarkt einer Achterbahn glich und die Devisenreserven des Landes deutlich zurückgingen, griff die Besorgnis im August auf die globalen Finanzmärkte über. Doch auch wenn das bevölkerungsreichste Land der Erde vor bedeutenden wirtschaftlichen und finanziellen Herausforderungen steht – die Stabilisierung des Immobilienmarktes, der wachsende Konsum der Mittelklasse und der Aufschwung des Dienstleistungssektors sollten künftig eine Stütze für die Wirtschaft darstellen“, so Gallers Einschätzung.

Die Sorge um China stieg nicht zuletzt deshalb, weil die Maßnahmen zur Ankurbelung des Wachstums – wie die Senkung der Mindestreserve und des Bankendiskontsatzes – weniger wirksam als in der Vergangenheit schienen. Als Begründung hierfür wurde die hohe Verschuldung sowohl von Unternehmen als auch von Kommunalregierungen angeführt. Die Verschuldung des Privatsektors wird im Allgemeinen als eines der größten Risiken für die globalen Kapitalmärkte gesehen. „Nachdem der chinesische Kapitalmarkt jedoch nach wie vor ziemlich geschlossen ist, gilt es sich in Erinnerung zu rufen, dass eine direkte Verstrickung der restlichen Welt mit der Verschuldungsproblematik chinesischer Unternehmen relativ unbedeutend ausfällt“, unterstreicht der Stratege.

Darüber hinaus konnte der verbraucherorientierte Dienstleistungssektor, dessen Bedeutung laut Galler oft vernachlässigt wird, einen Aufschwung verzeichnen – und das obwohl die Einzelhändelsumsätze in jüngster Zeit zurückgegangen sind. Im Jahr 2014 machten Dienstleistungen rund 48 Prozent des chinesischen BIP aus, 2000 waren es noch weni­ger als 40 Prozent. In den letzten Monaten verliefen die Trends des chinesischen Ein­kaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor sehr unterschiedlich. So gewinnen diese Dienstleistungen im­mer stärker an Be­deutung und machen zudem einen robuste­ren Eindruck als das verarbeitende Gewerbe. „Die Verlagerung der chinesischen Wirtschaft von einem investitions- zu einem konsumorientierten System führt unweigerlich zur Veröffentlichung einer Reihe von schwachen Daten in den traditionellen Industriesektoren wie Stahl, Zement und Bau, doch sollten die Anleger auch die Kennzahlen aus Konsum, Service und IT heranziehen, um sich ein vollständiges Bild zu machen“, erläutert der Experte.

Die Volatilität auf dem chinesischen Aktienmarkt hat nicht nur negative Effekte
Die massive Rallye, gefolgt vom drastischen Absturz des chinesischen Aktienmarkts, hat gezeigt, wie volatil und sprunghaft eine Börse reagieren kann, an der vor allem Privatanleger mit Fremdkapital investieren. Trotz der deutlichen Verluste in diesem Sommer ist es unwahrscheinlich, dass diese starke wirtschaftliche Auswirkungen haben werden, nachdem nur ein geringer Teil des Vermögens chinesischer Haushalte in Aktien angelegt ist.

Die kurzfristige Volatilität sollte, vor allem auf dem Binnenmarkt für A-Aktien, jedoch weiter anhalten. In den international zugänglichen Marktsegmenten bieten die Preisrückgänge der letzten drei Monate langfristigen aktiven Anlegern aber gute Chancen, von den langfristigen Wachstumsopportunitäten bei Dienstleistern und Internetunternehmen zu profitieren.

Aufschwung in Europa: Aus Gegenwind wird Rückenwind
Trotz der volatilen Sommermonate rissen die positiven Nachrichten aus der Eurozone in diesem Jahr nicht ab. Ungeachtet der Sorgen um Griechenland und China konnte der Wirtschaftsaufschwung im Sommer weiter Fuß fassen und vor allem Peripherieländern wie Spanien zu großen Fortschritten verhelfen. „Wir denken, dass anhaltende Gewinnsteigerungen von Unternehmen, in Kombination mit der weiterhin unterstützenden Geldpolitik ein großes Aufwärtspotenzial für Aktienkurse bieten. Dies trifft vor allem auf Sektoren zu, die auf den Binnenmarkt ausgerichtet sind und nun endlich vom Aufschwung profitieren können. Die hemmende Wirkung des starken Euro und der höheren Kreditkosten der letzten Jahre hat sich umgekehrt. Die günstigere Währung und niedrigere Fremdkapitalkosten stützen nun die Wirtschaft“, erläutert Galler.

Kreditwachstum überrascht positiv
Die Kreditnachfrage stellt historisch gesehen einen starken Vorlaufindikator für das BIP-Wachstum dar: Steigt diese, lässt sich darauf schließen, dass die Kreditnehmer größeres Vertrauen in einen Aufschwung setzen. Bislang wurde die überraschend stark steigende Kreditnachfrage vor allem von den Privathaushalten angetrieben. In nächster Zeit ist zudem auch auf verstärkte Kreditaufnahmen durch Unternehmen zur Finanzierung von weiteren Investitionen zu hoffen, die nach wie vor unterdurchschnittlich ausfallen. Doch nachdem die meisten Unternehmen noch immer freie Kapazitäten aufweisen, überrascht ihre abwartende Haltung nicht.

Peripherieländer auf der Überholspur
In den letzten Jahren wurde das Wachstum in der Eurozone vor allem von den Kernländern – insbesondere Deutschland – angetrieben. Weiteres Wachstum war den Exporten zu verdanken. Die Binnennachfrage entwickelte sich jedoch unzureichend und Peripherieländer wie Italien und Spanien standen unter Druck. In diesem Jahr ist die Binnennachfrage jedoch weitaus schneller gewachsen als die Exporte, und aus Konjunktur­umfragen geht hervor, dass sich die Peripherieländer nun besser ent­wickeln als die Kernländer. Das Engagement einiger Peripherieländer zur Durchsetzung von Reformen hat zusammen mit der verbesserten Stimmung – die dazu beitragen könnte, den beträchtlichen Nachfragerückstau freizusetzen – das Interesse der Anleger an den peripheren Anlagemärkten gestärkt. Ein Beispiel dafür ist der italienische Aktienmarkt, der die anderen Märkte der Eurozone seit Jahresbeginn übertroffen hat.

Unternehmensgewinne ziehen an
Mit dem Wirtschaftsaufschwung verbessern sich nach Jahren der Enttäuschung endlich auch wieder die Unternehmensgewinne in der Eurozone. So wuchsen mit Ausnahme des Energiesektors die europäischen Unternehmensgewinne im zweiten Quartal um fast 20 Prozent zum Vorjahr. „Wir denken, dass dieses Wachstum anhalten kann, da die Zuwächse der breiter gefassten Wirtschaft nicht nur höhere Umsätze sondern auch höhere Gewinnmargen indizieren. In den letzten Jahren waren diese stets hinter den US-Margen zurückgeblieben. Der schwache Euro, günstigere Rohstoffkosten und niedrigere Zinssätze sollten sich allmählich in höheren Gewinnen niederschlagen, sobald Währungs- und Rohstoffabsicherungen abgewickelt wurden und die Unternehmen sich neu finanziert haben. Die mit diesem Prozess verbundenen Verzögerungseffekte lassen darauf schließen, dass sich die Vorteile der niedrigeren Rohstoffpreise, günstigeren Fremdkapitalkosten und der Euroabschwächung noch nicht zur Gänze in den ausgewiesenen Gewinnen Eingang gefunden haben“, erläutert Galler.

Laut dem Experten ist ein weiteres Argument für Europa, dass sich die EZB gewillt zeigt, bei Bedarf noch mehr Geld zu drucken, um so Schutz vor Abwärtsrisiken zu bieten, falls die europäischen Märkte noch stärker unter den Turbulenzen in den Schwellenländern leiden sollten.

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