Manfred Schlumberger, Leiter Portfoliomanagement StarCapital befasst sich in seinem aktuellen Kommentar mit den Faktoren, die zu einer Inflation führen könnten:
„Aktuell besteht unter Investmentpropheten eine seltene Einigkeit, dass die gewaltigen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen zur Bekämpfung der schwersten Rezession seit dem 2. Weltkrieg unweigerlich über kurz oder lang zu Inflation führen werden. Eine solche Einigkeit gab es zuletzt in der Finanzkrise: Gekommen ist jedoch lediglich eine Inflation der Vermögenspreise und keineswegs der Güterpreise! Kommt die klassische Güterpreisinflation diesmal? Historisch hat sie sich stets mit steigenden Rohstoffpreisen und Lohnstückkosten angekündigt.“
„Trotz der Ankurbelungsmaßnahmen der Regierungen und Notenbanken weltweit wird es dennoch Jahre dauern, bis die Weltwirtschaft wieder das Niveau von 2019 erreichen wird. Dies spricht gegen massiv steigende Rohstoffpreise. Öl als wichtigster Rohstoff leidet zudem unter einem strukturellen Überangebot, ausgelöst durch das Aufkommen der Fracking-Technologie in den USA und der Uneinigkeit der OPEC.“
„Als weiterer Inflationstreiber wird die wegen der anhaltend niedrigen Zinsen zunehmende „Zombifizierung“ der Wirtschaft genannt. Man geht davon aus, dass in Europa und den USA zwischen 10 und 15% der Unternehmen nur dank rekordniedrigerer Zinsen und der Corona-Hilfen der Regierungen überleben und damit die Produktivität der Volkswirtschaften belasten. Normalerweise würden diese Unternehmen dem Wettbewerbsdruck zum Opfer fallen und damit preisdämpfend wirken.“
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Foto: Manfred Schlumberger © StarCapital
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